AW: Positives Denken
Eine Grundfrage ist bei diesem Spiel für mich, ob es Sinn macht, das Denken so zu beeinflussen. Etwas ähnliches geschieht ja bei Meditationsrichtungen wie Hatha-Yoga oder TM von Yogi Maharishi Mahesh, ... . Es deutet vieles darauf hin, dass sich dieses Spiel, den Verstand umzuprogrammieren oder Verknüpfungen zu verändern oder das Denken aktiv anzuhalten oder es irgendwie in eine Richtung zu lenken, ewig weiterführen lässt, ohne dass eine Erleichterung für das tägliche Leben eintritt.
Ich bin mir dabei nicht besonders im Klaren, ob man nicht doch irgendwann merkt, ich hab mir was vorgemacht. Die Menschen, die ich in dieser Richtung als „Probanden“ erlebe, wirken aus meiner Wahrnehmung unecht...ich fühle mich unwohl in deren Gegenwart...obwohl sie meinetwegen auch felsenfest von ihrer Integrität überzeugt sind.
Etwas, was man so beeinflusst, wird sich m.E. seine Entladung selber suchen und wenn ihr der Weg vollkommen verstellt wird, vielleicht zum Wahnsinn o.ä. führen. Vielleicht auch zur lebenslangen Therapie. Wenn ich die negativen Gedanken/Gefühle „weg haben will“, und das scheint mir der grund, warum man überhaupt auf „positives Denken“ kommt, dann verneint man das „schlechte“. Das wiederum setzt voraus, dass man die Wertung „das ist mir unangenehm“ unangetastet lässt. Mein Denken und fühlen baut also auf einer Art Prinzip auf.
Ich glaube, mir muss es möglichst gut gehen. Und dort setzt vermutlich das Problem jeder Lenkung ein. Sobald ich etwas ausschließen will (keinen Fehler machen, nicht weinen, keinen Sex zu haben, nie verzweifelt sein darf...), arbeitet dieses Negative im Unbewussten oder wo auch immer weiter. Und das würde ich meinen, ist die Grundlage dafür, dass man davon nie richtig los kommt. Scheinbar IST das Leben in der Natur mancherorts bipolar, und möglicherweise besteht die Aufgabe des Bewusstseins u.a. darin, beides gleichzeitig zu sehen und ungehindert zuzuassen. Ich weiß es nicht.
Vermutlich kann man dieses positive Denken und sich selbst manipulieren wie das Mücken Totschlagen auf einem tropischen Freischwinkerklo betrachten. Man klopft wie ein Wahnsinniger eine Fliege (schlechter Gedanke/Gefühl) nach der anderen tot. Jede neue Fliege betrachtet man als persönliches Versagen. Der Klopfende klopft auf etwas. Der Betrachter erschlägt den negativen Gedanken. Aber wie soll der Betrachter da merken, dass er selbst der Mechanismus des „Fliegen erzeugens“ ist. Keine Ahnung, wie lange er das machen will, der arme Kerl. Hoffe, er kommt noch zeitig genug zum Essen.
Bernd