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Re.: PC in der Sprache (3)


Fortsetzung von: Re.: PC in der Sprache (2)



10.)  Das ist der Punkt warum bei weitem nicht alle Asylsuchenden politisch Verfolgte sind. Wen wundert es, wenn wir die Fernseh-Werbespots – lügenhaft Produktinformation genannt - die bis in den letzten Winkel der Erde zu empfangen sind, sofern denn ein TV-Gerät, Strom und eine entsprechende Antenne vorhanden sind, analysieren. Deshalb ist es so wichtig Entwicklungshilfe in der Form zu leisten, wie es Karl-Heinz Böhm mit der Aktion: „Menschen für Menschen“ geschieht, nämlich Hilfe zur Selbsthilfe. Viele skandalöse Veröffentlichungen über Vertreter namhafter Hilfsorganisationen haben das Gegenteil gezeigt, und große Summen der offiziellen Entwicklungshilfe sind in den Schatullen der Herrschenden gelandet, ohne dass die Empfänger nachweisen mussten, wie diese Hilfe zum Wohle des Volkes eingesetzt wurde.


So sagte vor längerer Zeit ein Schwarzafrikaner in einer TV-Runde zu diesem Thema: „In den reichen Ländern wird das Geld der Armen genommen, um es in den armen Ländern den Reichen zu geben, damit diese ihren Lebensstandard den Europäern anpassen können.“ Solange also solche Missstände unterstützt werden, wird die Sehnsucht nach dem „gelobten Land Europa“ anhalten.

Auch wird die Notlage illegaler Armuts-Immigranten von kriminellen Elementen benutzt, um an der Basis mit Drogen zu dealen. Wir können diese armen Menschen einsperren und abschieben, sofort werden neue eingeschleust. Um diesem Übel wirksam zu begegnen ist es wichtig, die dahinter stehenden Organisationen zu bekämpfen. Es genügt nicht, Feindbilder wie „Illegaler“ oder „Asylmissbraucher“ aufzubauen, damit wird das Problem nur verschärft, wichtiger ist es, die Schlepper und Drogenkartelle auszuschalten.



11.)  Wenn die EU-Osterweiterung, die nun angepeilt ist, vollzogen sein wird, werden durch die freie Wahl des Aufenthaltsrechtes weitere Zuwanderer zu erwarten sein, vor allem werden es Zigeuner (neudeutsch Sinti und Roma) sein, da sie in ihren jetzigen Heimatländern allgemein als unbeliebte Volksgenossen betrachtet werden. Ich denke dabei vor allem an die CR, wo z. B. in Aussig an der Elbe vor 2. Jahren von den städtischen Behörden eine Mauer um jene Straße gebaut wurde, in denen die Zigeuner leben.



12.)  Das ist auch der eigentliche Knackpunkt an dem sich die Geister scheiden. Es sind die anderen Lebensgewohnheiten, die uns fremd sind, das Auftreten in Großfamilien, dunkles, fremdes Aussehen, das von uns Bleichgesichtern subjektiv immer als bedrohlich empfunden wird. Was der Mensch als bedrohlich empfindet, ohne weiter darüber nachzudenken, macht ihm Angst. Diese Angst wird von Rechtsextremisten genutzt, um gegen Überfremdung zu protestieren. Als Gegenreaktion treten nun die bedingungslosen Befürworter der multikulturellen Gesellschaft auf.


Ein britischer Freund hat mir vor Jahren einmal gesagt: Ihr Deutschen seid ein komisches Volk, denn ihr neigt zum Extremen. Seid ihr der Meinung, dass etwas Bisheriges nicht in Ordnung war, schlagt ihr glatt ins gegenteilige Extrem um. Und wenn man darüber nachdenkt, muß man eingestehen, er hat Recht. Das Erbe aus dem 3. Reich, und die Umerziehung nach dem 2. Weltkrieg haben dazu geführt, dass Deutsche keine nationalen Gedanken aussprechen dürfen, ohne gleich als Nazis oder Rassist beschimpft zu werden. Ein gutes Beispiel war im letzen Jahr die Aufregung um den FDP-Politiker Jürgen W. Möllemann und das CDU-Mitglied Michel Friedmann. Kritische Äußerungen werden nur zu gern sofort als Fremdenhass und Antisemitismus abqualifiziert.



13.)  Es sind vor allem die Medien, die aus profitgierigem Antrieb voreilig ohne Beweise Sachverhaltsverdrehungen und Vorverurteilungen verbreiten und so die Stimmung im Volk anheizen. Als ein Beispiel für viele nenne ich den Fall des kleinen Joseph Kantelberg-Abdulla aus Sebnitz in Sachsen.

Im Juni 1997 war der sechsjährige Sohn, aus einer deutsch-irakischen Verbindung, in einem öffentlichen Bad ertrunken.


Mehr als drei Jahre später wird daraus eines der größten Medienspektakel. Am 23. November 2000 bringt BILD die Schlagzeile: „Neonazis ertränken Kind“. Plötzlich ist aus dem „Badeunfall“ ein rassistischer Mord geworden. Alle möglichen Zeitungen berichten darüber und das Fernsehen bringt Sondersendungen. Fünf Tage nach der ersten Schlagzeile ist das Thema bereits tot und aus den Opfern wurden durch manipulierte Falschaussagen Täter. 

Am 19. November 2002 berichtete der mdr in seiner Sendung: „Schicksalstage: Sebnitz – Die perfekte Story“ darüber. In Gesprächen mit beteiligten Journalisten, mit Politikern und mit fälschlich Verdächtigten wurde die zerstörerische Kraft der Mediengesellschaft aufgezeigt, in der die Wahrheitssuche mit Skandalisierung verwechselt wird.



14.)  Die Angst vor der Überfremdung ist keine neue Erscheinung. So wurde z.B. 1897 in der Hansestadt Hamburg der “Verein der geborenen Hamburger“ gegründet. Die sieben Initiatoren wollten seinerzeit etwas gegen die „Überfremdung“ durch den vermehrten Zuzug von Mecklenburgern, Schleswig-Holsteinern und anderer Nachbarn tun, um den Charakter Hamburgs zu erhalten. Obwohl anfangs ausschließlich geborene Hamburger aufgenommen wurden, sind heute auch Zugezogene willkommen, wenn sie mindestens 3 Jahre in der Stadt leben. Die Liebe und Verbundenheit mit Hamburg und der Einsatz für das Wohl der Stadt stehen ganz oben in den Statuten.

Angelehnt an das genannte Beispiel, bin ich auch der Meinung: Von Menschen, die sich auf Dauer für Deutschland als Wahlheimat entscheiden, darf und muß man erwarten, dass sie zu allererst die deutsche Sprache erlernen, sich für die Geschichte des Landes interessieren und bestrebt sind, das Wohl der Gemeinschaft, in der sie leben, zu fördern.

Ähnliches wurde auch vom Generalbundesanwalt Alexander von Stahl zum Ausdruck gebracht, wenn er sagt: „Die Kultur des Gastlandes ist die, wonach sich die anderen freundlicherweise ausrichten müssen“.



15.)  So ist vom BVG am 18.12.2002, mit Wirkung ab dem 01.01.2003 entschieden worden: Ausländer, die sich dauerhaft im Bundesgebiet aufhalten, sollen einen Anspruch auf die Teilnahme an Integrationskursen erhalten, in denen neben Sprache auch Kenntnisse über die deutsche Rechtsordnung, Gesellschaft und Kultur vermittelt werden sollen. Bei fehlenden Deutschkenntnissen besteht Teilnahmepflicht.


Wogegen die glühenden Befürworter von Multikulti die Meinung vertreten, die einheimische Bevölkerung soll - um den Fremden die Integration zu erleichtern - sich diesen anpassen und das ist nicht nur bei uns so, solche Stimmen hören wir auch aus anderen Ländern.



16.)  Natürlich hat es etwas für sich, wenn man in Düsseldorf über die Königsallee flaniert oder in Berlin das KDW besucht und vielen exotisch aussehenden Menschen begegnet. Dies ist wie ein Besuch in einem guten Speiselokal, in dem internationale Küche geboten wird.

In Wien sagt man mittlerweile sogar: Früher hatte man Schwierigkeiten, wenn man ein Lokal mit ausländischen Speisen suchte, heute hat man Schwierigkeiten noch eine „Wiener Küche“ zu finden. Auch hier kommt die Kritik an der Überfremdung zum Ausdruck. Und ich möchte hinzufügen: „Das Fremde ist zwar das Salz in der Suppe – aber wer mag schon versalzene Suppe?“



Es gibt noch vieles zu dem Thema zu sagen, aber meinen Beitrag werden ohnehin viele als zu lang abtun, diese bitte ich um Entschuldigung. Eine Antwort auf die Frage von Gysi ist nun mal nicht mit 3 Sätzen zu geben.


Zum Schluß möchte ich ausdrücklich betonen, dass ich keine Probleme damit habe, in einer Gesellschaft zu leben, die bunt und schillernd ist, vorausgesetzt jeder begegnet seinem Mitmenschen mit möglichst wenig Vorurteilen, und dass sich ALLE, ob Einheimische oder Ausländer, an die Goldene Regel halten: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu“. Sie ist universell und alle Religionen lehren sie in ähnlicher Form. Würde man sie überall auf der Welt im Alltag anwenden, könnten viele Enttäuschungen vermieden und die meisten Probleme gelöst werden


MfG

Jan Amos


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