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Ich hoffe, dass wenigstens die anderen die hier lesen begriffen haben, dass ich absichtlich hier den Standpunkt einer Expertendiskussion wiedergebe, nicht meine Gedanken so locker vom Hocker wie es andere so unbelastet (z.B. von einem sachlichen und qualifizierten Wissen - dazu gehören konkrete Daten und Fakten), hier tun.


Es wurde einiges in dieser Runde über die Chancengleichheit gesagt, auch da hinken die Institutionen mit ihren bürokratischen Apparat stark hinterher. Sogar bei der besten Ausbildung, sind die Chancen der Migrantenkinder überhaupt nicht die gleichen, wie die der deutschen Deutschen. Bei gleichen Abschlußergebnissen, gibt es bei weitem keine Chancengleichheit. Dies zeigt sich jedoch schon bei allen Übergangsstellen:


- vom Kindergarten in die Grundschule

- von der Grundschule in die Oberschulen

- vom Schulabschluß ins Arbeitsleben.


Der Status der Eltern zählt eigentlich sehr. Dazu kommt auch noch, dass seit Jahrzehnten bei den Migranten ein Abdriften in den Unterschichten festzustellen ist, der mit den oben aufgeführten Schwachpunkten, eine Art Teufelskreis bildet. So kommen bei völlig gleichen Grundschulabschluß, 5 mal weniger Migrantenkinder ins Gymnasium, als ihre Nichtmigranten Schulkollegen. In Bayern sind es sogar 6 mal so wenige. Ich betone: diese Fakten beruhen auf konkreten Zahlen die statistisch festgehalten wurden.

Beim Schulabschluß, sind dann für junge Migranten einige Bereiche des Arbeitsmarktes so gut wie nicht zugänglich - ein Beispiel wäre da der Öffentliche Dienst. Dies beruht eigentlich auch zum Teil auf subjektiven  Fakten, so wie es in einer Zeit der Fall war bei weiblichen Arbeitskräften.

 Das Image nachdem die Wahl des Angestellten erfolgt, ist geprägt vom bestehenden Bild des typischen deutschen Verwaltungsangestellten, oder des typischen Lehrers in Deutschland, etc...Mit anderen Worten: die Vorstellung dessen wie diese(r) sein sollte, ist geprägt durch das einheimische Bild. Wenn man diesem Bild nicht entspricht, ist man auch nicht geeignet. Diesen Bilder im Kopf, entsprechen Migrantenkinder-    oder Jugentliche meistens nicht. Auch wenn dies nicht mit Absicht geschieht, handelt es sich dabei um Diskriminierung.


Dies sind nur einige Fakten die ich aus der sehr guten Diskussion festhalten konnte, Marianne hat in ihrem Beitrag auch einiges berichtet.


Zum Schluß noch einige Fakten die ich hier erwähnen möchte, da sie mir wichtig erscheinen - leider auch hier nicht alles was bei diesem Themenkomplex zu sagen wäre:


Der Grad an kultureller Vielfalt bestimmt immer stärker den Rang eines Industrielandes. Der Ausländeranteil liegt in Deutschland bei acht Prozent, fast jeder Zehnte kommt also von außerhalb. In der Schweiz sind 20 Prozent der Bevölkerung Ausländer und in Luxemburg sind es sogar 34 Prozent.


In Deutschland pendelt die Zahl der Ausländer seit zehn Jahren um etwa sieben Millionen. Doch viele der Einwanderer wollen gar nicht mehr dauerhaft bleiben. Zahlen belegen, dass sich Deutschland immer mehr vom Einwanderer- zum Durchgangsland entwickelt: Die Netto-Zuwanderung lag im Jahr 2004 bei gerade mal 55.000 Personen. Schuld daran ist nicht zuletzt auch der schlechte Arbeitsmarkt in Deutschland. Bei den Einbürgerungen setzt sich dieser Trend fort, auch hier ist die Tendenz weiter fallend.


Ohne Zuwanderer hätte Deutschland heute nur 55 statt 82 Millionen Einwohner.

 Dies für diejenigen die sich so sehr Sorgen machen um die Demographie hierzulande.


Einige, viel zu wenige oekonomische Daten dazu:

Die 280.000 ausländischen Selbstständigen erwirtschaften jährlich mehr als 17 Milliarden Euro, beschäftigen über eine Million Menschen und stellen damit drei bis vier Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland. Dadurch entlasten sie den Arbeitsmarkt im problematischen Bereich der Geringqualifizierten.


Persönlich aber stelle ich fest, wie wenig die einheimischen Deutschen doch bereit sind im wahrsten Sinne des Wortes und nich im übertragenem Sinne, vor ihrer eigenen Türe zu kehren.


Beim Stammtischthema "Was kosten uns die Ausländer?" wird bei näherem Hinsehen schnell deutlich, dass die ausländischen Verdiener sozialstaatliche Nettozahler sind, die viel mehr einzahlen, als sie herausbekommen. Außerdem arbeitet der ausländische Selbstständige drei bis sechs Stunden pro Woche länger als seine deutschen Kollegen. Befragt zum deutschen Staat, geben 90 Prozent der Türken in Deutschland an, dass sie die Demokratie für die beste Form unter den gesellschaftlichen und politischen Systemen halten.


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