AW: Piratenpartei in Berlin aus dem Stand bei 8,9%
Was ist denn daran eigenartig?
Das ist doch ein legitimes Mittel der Wähler, den großen Parteien ihre Unzufriedenheit zu bekunden und Zeichen der Ablehnung zu setzen.
Die vorhandenen oder nicht vorhandenen Inhalte der Piraten sind doch für den Protestwähler nur von zweitrangigem Interesse, er wählt einfach nur das für ihn scheinbar kleinste Übel des vorhandenen Angebots.
11% überzeugte Inhaltswähler stehen demnach 89% Protestwählern gegenüber, ganz genau.
Eigentlich sollte es anders herum sein, das wäre sicherlich der bessere Umstand, dass man eine Partei wählt, weil man deren Inhalte teilt und unterstützt und nicht um den anderen zu signalisieren wie miserabel man deren Tun findet, andererseits ist eine Protestwahl immer noch besser als gar nicht zur Wahl zu gehen.
Aber ich denke, die meisten entscheiden mittlerweile nach dem Motto "bevor x oder y regieren darf, wähle ich doch lieber z" und deshalb sind wir Bürger vielleicht insgesamt so oft mit dem Ergebnis dann doch nicht zufrieden. Weil man erreicht so vielleicht tatsächlich, dass x und y weniger Stimmen haben, weil mittlerweile viele Bürger so denken, aber das was man dann regieren lassen muss entspricht eben auch nicht den eigenen Vorstellungen, weils dann doch nur ein fauler Kompromiss ist.