Vielleicht vergisst man ja auch einfach, dass es manchmal gut ist, etwas vergessen zu haben?
Den geschichtlichen Aspekt des Vergessens möchte ich im Moment eigentlich ausklammern, da hat Vergessen eine ganz andere Dimension als im persönlichen Bereich.
Ich denke auch, dass Vergessen in gewisser Weise lebensnotwendig ist. Trüge man immer alle Erinnerungen, insbesondere alle negativen, mit sich herum, wie könnte man dann noch auch nur eine Stunde seines Lebens glücklich sein?
Im zwischenmenschlichen Miteinander ist das "vergeben und vergessen" essentiell. Das Schlussstrich ziehen können gehört hier her.
Offensichtlich gibt es aber doch auch verschiedene Ebenen des Vergessens. Manches ist irgendwo in den Tiefen der Hirnwindungen verschwunden und kann nicht mehr bewusst abgerufen werden, vielleicht ist es der Hypnose zugänglich oder ein besonderes Erlebnis bringt es wieder an den Tag.
Anderes ist eher bewusst ausgeblendet.
Ich schau mir mal am Wochenende den Nietzsche an, wenn ich die Zeit finde. Den Text gibt's übrigens im Projekt Gutenberg