Und sie sprachen zu Jona: Was sollen wir mit dir tun, damit das Meer von uns ablässt? Denn das Meer wurde immer stürmischer. Und er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer von euch ablassen; denn ich weiß, dass dieser große Sturm um meinetwillen über euch gekommen ist. Und die Männer ruderten hart, um das Schiff ans Land zurückzuführen; aber sie konnten es nicht, weil das Meer immer stürmischer gegen sie wurde. Jona 1,11–13
Gedanken zum Propheten Jona
Der ungehorsame Prophet muss sich von den rauen Seeleuten einen Tadel gefallen lassen. „Was hast du da getan!“, sagen sie zu ihm. Mit anderen Worten: Wie töricht, vor dem allmächtigen Gott zu fliehen!
Die Lage spitzt sich zu. Jetzt muss etwas passieren, wenn das Schiff samt Besatzung nicht kentern soll. Die Seeleute fragen Jona um Rat: Wenn der lebendige Gott den Sturm seinetwegen hat aufkommen lassen, dann müsse es auch eine Maßnahme geben, die Katastrophe zu beenden, so schlussfolgern sie.
Dieses Mal lässt Jona die Seeleute nicht warten. Er hat seine Sünde eingesehen und akzeptiert, dass er den Tod verdient hat. Doch er nimmt sich nicht selbst das Leben, wie es vor und nach ihm viele Menschen getan haben. Jona gibt sich gewissermaßen als Opfer, um das Leben der Seeleute zu schützen und ihre Sicherheit zu garantieren.
Würde Gott die See nicht auch beruhigen und Jona samt der Schiffsbesatzung verschonen, wenn Jona im Gebet um Vergebung rufen würde? Gott ist doch reich an Vergebung! Hat Er in der Geschichte Israels nicht viele Male bewiesen, dass Er ein Gott der Vergebung ist, „langsam zum Zorn und groß an Güte“? (Jesaja 55,7; Nehemia 9,17). Gewiss! Doch Jonas Sicht scheint verdunkelt zu sein. Erst als er dann mit den Wellen kämpft, lesen wir, dass sich sein Blick wieder für den barmherzigen und gütigen Gott öffnet.
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