Judas, nicht der Iskariot, spricht zu ihm: Herr, und was ist geschehen, dass du dich selbst uns offenbaren willst und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat.
Johannes 14,22–24
Gedanken zum Johannes-Evangelium
Die Veränderung, die sich für die Jünger anbahnte, war für sie schwer zu verstehen: Christus im Himmel und der Heilige Geist hier auf der Erde - das entsprach nicht der Erwartung, die sie als Juden hatten. Nein, sie erwarteten, dass ihr Messias sein Reich für alle sichtbar aufrichten würde.
Der verherrlichte Christus ist für die Welt jetzt unsichtbar. Nur die Glaubenden können Ihn durch die Kraft des Heiligen Geistes „sehen“ und erleben. Voraussetzung dafür ist, dass wir nicht eigensinnige Vorstellungen entwickeln und eigenwillige Wege gehen, sondern dass wir das Wort Jesu im Herzen bewahren und danach handeln. In dieser Haltung fragen wir nicht mehr nur, was wir dürfen oder nicht dürfen. Es ist wie bei einem gehorsamen Kind: Aus den Worten seiner Mutter hört es genau heraus, was sie von ihrem Kind erwartet, ohne dass sie es ausdrücklich aufgefordert hätte, dieses oder jenes zu tun.
Wer sich so dem Herrn unterordnet und damit zeigt, dass er Ihn liebt, wird die Liebe des himmlischen Vaters auf besondere Weise erfahren. Was für eine großartige Zusage: Die Personen der Gottheit - Vater und Sohn - werden bei einem gehorsamen Christen Wohnung machen! Sie fühlen sich in seinem Herzen gewissermaßen zu Hause.
Wie wertvoll ist es für Gott, wenn Menschen seinen Sohn lieben, während dieser von der Welt verworfen ist! Aus www.gute-saat.de mit täglichen Ermutigungen