Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, wohin gehst du? Jesus antwortete ihm: Wohin ich gehe, dahin kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst mir aber später folgen. Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich lassen. Jesus antwortet: Dein Leben willst du für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast.
Johannes 13,36–38
Gedanken zum Johannes-Evangelium
Hat das neue Gebot, das Jesus seinen Jüngern gerade gegeben hat, keinen Eindruck auf Petrus gemacht? Einander zu lieben, wie ihr Herr sie geliebt hat - das klingt doch sehr herausfordernd. Petrus traut sich wieder einmal viel zu. Jedenfalls möchte er seinen Herrn keinesfalls verlieren; er will Ihm folgen. Deshalb hakt er nach.
In seiner Antwort deutet der Herr auf seinen Sühnetod und seine Auferstehung hin - darin kann Ihm niemand folgen. Die Erlösung kann nur Er zustande bringen. Doch in einem erweiterten Sinn würden manche dem Herrn folgen, auch Petrus. Im 21. Kapitel unseres Evangeliums erfahren wir mehr darüber: Dort sagt Jesus voraus, dass Petrus den Märtyrertod sterben würde (V. 18.19).
Doch Petrus gibt sich mit einem „Später“ nicht zufrieden. Anstatt dem Herrn zu vertrauen und seine Antwort zu akzeptieren, wird er anmaßend. Er verliert die Liebe seines Herrn aus dem Blick und denkt nur an seine eigene Liebe zum Herrn. Und die hält er für groß und tragfähig: Er will sein Leben für den Herrn lassen!
Wie wenig kennt Petrus sich selbst! Das muss er wenige Stunden später bitter erfahren. Er versagt schon, als ihn eine Magd anspricht, weil sie ihn als Jünger Jesu erkennt: Er leugnet, Jesus zu kennen. Als er zum dritten Mal angesprochen wird, bangt er so sehr um sein Leben, dass er seinen Herrn unter Fluch und Schwur verleugnet.
Lassen wir uns warnen: Selbstvertrauen führt zur Niederlage! Aus www.gute-saat.de zum täglichen Lesen.