Vertraut auf ihn allezeit, o Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht.
Psalm 62,9
Manche Menschen reden immer - sofort und über alles. Andere dagegen brauchen Zeit, um dann, wenn Vertrauen vorhanden ist, ihr Herz auszuschütten. Das gilt für Schule, Beruf und Arztbesuch, aber auch in Ehe und Familie.
Diese bildliche Ausdrucksweise, die wir aus dem allgemeinen Sprachgebrauch gut kennen, findet sich auch in der Bibel. Dort steht das Herz an vielen Stellen bildlich für das Wollen, das Denken und das Fühlen des Menschen.
Wenn wir unser Herz ausschütten, dann reden wir uns von der Seele, was uns bewegt und was wir gern loswerden möchten.
In der Bibel lesen wir von der Israelitin Hanna, die kein Kind bekommen kann und darüber verzweifelt ist. Neben ihr hat ihr Mann noch eine weitere Frau …, und die hat Kinder …, und die mobbt und quält Hanna. Ihr Mann versucht, sie zu trösten - vergebens.
Hanna geht und sagt Gott ihre Not. Öffentlich, aber lautlos - sie bewegt nur ihre Lippen. Der Hohepriester beobachtet sie dabei und denkt, sie sei betrunken. Hanna entgegnet ihm: „Nein, mein Herr, eine Frau beschwerten Geistes bin ich; … ich habe meine Seele vor dem HERRN ausgeschüttet. … Aus der Fülle meines Kummers und meiner Kränkung habe ich geredet“ (1. Samuel 1,15.16).
Hanna sagt - und es ist ein schöner Ausdruck -: Ich habe meine Seele vor Gott ausgeschüttet. Sie hat nichts zurückgehalten; sie hat Ihm alles gesagt, was ihr Herz belastet.
In unserem Bibelvers fordert David alle Angehörigen seines Volkes auf, ihr Herz vor Gott auszuschütten. Weil Er ihre Zuflucht ist!
Ja, wenn ich weiß, dass Jesus Christus meine Schuld vor Gott bezahlt hat, dann kenne ich Den, dem ich alles sagen kann, was mich bewegt. Gott hat so viel für mich getan - Er wird hören, wenn ich mein Herz vor Ihm ausschütte! Aus www.gute-saat.de