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Der Zöllner aber, von fern stehend, wollte nicht einmal die Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und sprach: O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig.

Lukas 18,13


Ann-Kathrin ist 5 und bereitet sich zurzeit sehr konzentriert auf die erste Klasse vor. Sie kann schon alle Buchstaben, und sie will es mir beweisen: „Wie schreibt man Papa?“ - „P-A-P-A.“ - „Wie schreibt man den ersten Buchstaben?“ - „Ein Stiel mit oben einer Beule.“ Sie schreibt. Sehr konzentriert. Ein P, ein A, wieder ein P. Nun nicht mehr so konzentriert: Sie macht die Beule nach vorn.


Als sie es bemerkt, ist sie frustriert: „Jetzt ist alles kaputt.“ Ich versuche noch etwas zu retten, aber es ist nicht gut genug: „Du machst es nur noch schlimmer. Jetzt sieht es noch kaputter aus.“ Nun - Ann-Kathrin kann ein neues Blatt nehmen und noch einmal von vorn anfangen: schön … und richtig …


Doch sie hat recht: Eine kleine Unaufmerksamkeit - und mit der Beule an der falschen Seite ist das Wort Papa kaputt. Ist das nicht das Bild meines Lebens? Da bemühe ich mich, wirklich gut zu sein. Und dann: ein unfreundliches Wort, eine Unwahrheit, ein böser Gedanke. Mein Leben bekommt Beulen und Risse. Ich bin schuldig geworden, und jede Schuld vergrößert noch den Berg von Schuld, der mich von Gott trennt. Unwiderruflich, unumkehrbar. „Eure Ungerechtigkeiten haben eine Scheidung gemacht zwischen euch und eurem Gott“ (Jesaja 59,2). Doch im Gegensatz zu Ann-Kathrin kann ich meine Lebensgeschichte nicht wieder neu schreiben, nicht noch einmal von vorn anfangen.


Ist jetzt alles zerstört? Nein! Denn Gott kann zerbrochene Herzen heilen, kann Wunden verbinden (Psalm 147,3). Vor allem die zerbrochene Verbindung zu Ihm. Dazu muss ich zu Ihm kommen, Ihm meine Sünden bekennen, Ihn Herr in meinem Leben sein lassen … Aus www.gute-saat.de


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