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AW: perpetuum mobile




du hast mich gefragt, was ich mit thermodynamischer (gesamt)energie meinte; im speziellen, ob ich damit wärme meinte

das habe ich damit beantwortet

die wärme ist tatsächlich eine spezielle energieform, was auch ihre sonderstellung in U=Q+W erklärt




das ist wärme letztendlich auch...und ?

ist bei dir dann also auch wärme keine thermodynamische energie, weil sie auf teilchenebene mechanische energie ist ?




aus dU=dQ+dW alleine lässt sich nicht herauslesen, dass die energie konstant bleibt




der 1.HS gilt natürlich überall und die thermodynamik an sich ebenso

die vereinfachungen bzw außerachtlassungen vieler parameter sind aber nicht immer zulässig




was überprüfbar ist, ist der umstand, ob die vereinfachungen zulässig waren oder nicht

ob beispeilsweise dW wirklich nur pdV+Vdp ist oder nicht




eine allgemein gültige definition ist eben nicht in einzelfällen unzureichend

dass ein hund ein vierbeiniges tier ist, welches bellt, mag anschaulich sein und auch in manchen büchern stehen....von allgemeiner gültigkeit ist so enie definition aber weit entfernt




thermodynamik geht über wärme weit hinaus

wärme ist zwar ihr zentrum; ihr ursprung, aber ihre gültigkeit geht weit über dampfkessel hinaus

sie beschreibt die sonderstellung der wärme

alle anderen energieformen sind aber zusammengefasst im W

wie groß nun W ist, kann man nicht messen

ist aber auch egal, wenn man bei dU=dQ+dW startet

ideale gase können nicht chemisch, elektrisch, radioaktiv, etc....in wechselwirkung treten,

daher vereinfacht sich der term dW beträchtlich

aber schon bei chemischen reaktionen (knallgas) geht das nicht mehr

bei der reaktion würden nach deiner auffassung Q und W größer werden; da ja sowohl druck als auch temperatur ansteigen

aber U muss im abgeschlossenen system konstant bleiben

spätestens hier bist du mit deiner betrachtung des 1.HS am ende




nein, das sagt er 1. nicht aus und 2. steht die vakuumfluktuation nicht im widerspruch zum 1.HS

der 1.HS sagt nicht, so wie du behauptest, dass keine energie spontan entstehen kann, sondern dass die geamtenergie im system konstant bleibt

das ist kein widerspruch, weil sich die gebildete energie von der gleichzeitig gebildeten negativen energie nicht trennen lässt

von der entstehung bis zur gegenseitigen vernichtung bleibt die gesamtenergie im system immer konstant

einfach formuliert: die entstandene energie und der gleich große negative energiebetrag sind immer im selben system, was die gesamtenergie unverändert lässt

was du behauptest ist das selbe wie wenn man in einem land mit unveränderter bevölkerungszahl behauptet, es sei weder jemand geboren worden noch sei jemand gestorben

dieser schluss ist unzulässig und führt möglicherweise zu falschen aussagen so wie deiner getätigten




thermodynamische systeme sind nicht nur dampfkessel

nachdem hawking&co auch schwarze löcher und andere universelle objekte von der thermodynamischen seite betrachten (inklusive quanteneffekten) spielen quanteneffekte nicht so wie du behauptest, keine rolle

erst in der schulthermodynamik mit den idealen gasen (und auch realen) trifft deine behauptung zu

aber das ist eben nur der teil der thermodynamik, den man in den paar semestern studium vorgesetzt bekommt




das zeigt, dass vereinfachungen nicht den anspruch auf die ganze wahrheit haben müssen

wenn man etwas definiertes zwecks vereinfachung kürzt und dann überprüft und ggf falsifiziert, falsifiziert man nicht die definitionen, sondern die vereinfachung war dann fehlerhaft




ich war es nicht, der gesagt hat, dass vakuumfluktuationen den 1.HS verletzen würden

wenn man hingegen deine behauptung, nach dem 1.HS könnte energie nicht spontan entstehen, für bare münze, folgerte daraus, dass der 1.HS verletzt wird

da ich das aber nicht tue, sage ich erstens nicht, dass vakuumfluktuationen im widerspruch zum 1.HS stehen und zweitens musst du nun erklären, wie nun vakuumfluktuationen statt finden können, ohne dass lokal spontan energie entsteht (natürlich gekoppelt an einen gleich großen negativen energiebetrag)




wer hat behauptet, die gesamtenergie sei nicht konstant ?

dass man wärme nicht direkt messen kann, habe ich schon früher geschrieben, das brauchst du nicht zu widerholen

da man aber die gesamtenergie nicht messen kann (man kann unbekannte energieformen nicht messen, sondern diese machen sich nur durch das ungleichgewicht in der bilanz bei definierter energiekonstanz bemerkbar), auch nicht indirekt, lässt sich die konstanz der GESAMTenergie experimentell weder bestätigen noch widerlegen




nachdem wir hier vor allem über die definition von energie und deine abneigung der folgen meiner beschriebenen definition sprechen, schloss ich daraus, dass dir meine durchaus bekannt ist

da ich sie nicht geändert hatte, sah ich keine notwendigkeit zur wiederholung

mir ist zusätzlich keine dezidierte aufforderung zur widerholung aufgefallen

das ziel von lehrbüchern ist es nicht, den letzten stand der wissenschaft, sondern thematische grundbegriffe und grundlegendes verständnis nahe zu bringen

schüler/studenten haben nur sehr bedingt zeit und muße, sich über die hintergründe des stoffes viele gedanken zu machen

in den lehrbüchern steht, dass die energie konstant IST

mir ist kein ernst zu nehmendes lehrbuch aufgefallen, das behauptete, die konstanz bzw inkonstanz der gesamtenergie könnte experimentell bestätigt oder widerlegt werden

für schüler ist es wichtig zu wissen, dass sie konstant ist; das wird vorausgesetzt und weiter gehts mit dem stoff

da wird nicht hinterfragt

vielleicht kannst du ja endlich gesamgenergiedefinitionen deiner bücher bringen

eine gängige lehrbuchdefinition (energie ist die fähigkeit arbeit zu verrichten) habe ich schon als nicht ausreichend beschrieben


lg,

Muzmuz


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