AW: paradiesische Plätze ?
Ja, da kannst Du Recht haben, Claus, das erinnert mich an eine kleine Episode in meinem Garten.
Ich beobachtete damals von der Terrasse aus mit meinem kleinen Refraktor die Sterne. Als das eine Studentin aus der Nachbarschaft mal mitbekommen hatte, sprach sie mich (tagsüber) interessiert an, was ich damit sehen könnte. Weil ich in diesen Tagen, oder besser: in diesen Nächten gerade den Saturn mit seinem Mond Titan entdeckt hatte (am 14.7.1986, um 23.30 Uhr), erzählte ich es ihr und lud sie gleich ein, sich den Mond und den Saturnring anzuschauen.
Sie kam tatsächlich! Weil aber der Blickwinkel und das Licht der Straßenlampen nicht optimal waren, gingen wir in den Garten, der Refraktor (60 mm, glaube ich) war ja nicht so schwer.
Alle, die jetzt auf eine besondere Schilderung himmlischer Zustände warten, muss ich leider enttäuschen, lehnt Euch bitteschön wieder zurück!
Ich hatte Titan wieder gefunden, was aber nicht so leicht war, weil er, anders als die 4 Juppitermonde, ziemlich weit weg vom Planeten zu sehen war und viel blasser. Auf der Linse unten am Rand war Saturn, am oberen Rand Titan. Wenn ich Dagmar hinein blicken ließ, fand sie ihn nicht. Und wenn ich schaute, war er wieder weg. Das geht ja durch die Erddrehung sehr rasch, wenn man zu lange sucht. Es dauerte dann wieder eine Weile, bis ich Titan eingefangen hatte, aber das Spiel wiederholte sich: Sie sah nichts und ich suchte wieder. Wir wechselten immer rascher, damit sie mehr Zeit hätte, und so entwickelte sich ein aufregender Anblick: Wange an Wange...
Eben, das lenkt unnötig ab! Und zwar wurde ich derart konfus, dass ich schließlich auch nichts mehr sah. Es reichte gerade noch, ihr den Saturnring zu zeigen!
Beim Beobachten der Sterne mit einem Mädchen sollte man sich lieber auf das Philosophische oder Visionäre oder auf andere Dinge konzentrieren, aber nicht auf astronomische Details. Dann könnte man sie tatsächlich in die Arme nehmen... 
Gruß
Andreas