Die Tendenzen, die Du als schweizerisch hinstellst, sieht man auch hier in Österreich., Jaques!
Nur - Jus / Jura ist hier nicht so extrem schichtsspezifisch.
Zu Deinen Überlegungen zur droup-outquote kann ich nur zustimmend nicken.
Interessant finde ich Deine Überlegungen, Fachhochschulen / BA und damit die verkürzten Studienrichtungen eher als negativ und das traditionalistische System in Frage stellend zu sehen.
Ich weiß nicht, - ehrlich, habe dazu keine feste Meinung - ob das starre Festhalten an alten Bildungsprozederes ( ganz allgemein verstanden - auch oder besser vor allem der alte Universitasgedanke ) unbedingt erforderlich ist. "Tempera mutantur, nos et mutamur in illis", auf wienerisch "alles wird anders
und bleibt (fast) gleich".
Und das bedrückt mich, wenn ich in die Hochschullandschaft sehe:
Das Wirtschaftssystem, nenne es jetzt Neoliberalismus. nenne es globalisierender Kapitalismus : es ist egal !!
Hier wird "unser Bildungssystem gemacht".
Die Wirtschaft braucht a) Schnellsiedefachleute und b) - das ist eine Variante, die in Österreich unter Gehrer noch schnell hieb - und stichfest gemacht wird: eine Universität für Hochbegabte.
Es zeichnet sich also für mich eine Dreigliederung in der akademischen Ausbildung ab:
Oben und untern - das vom Wirtschaftssystem geforderte Boden und Luftpersonal
in der Mitte die vom öffentlich - staatlich Bedürfnis legitimierte geforderte " breite Schicht ", die verdammt nah an die franzisko-josefinische Beamtentenschaft rankommt.
Z.B. (wir) Lehrer dürfen weiterhin im Unterricht die Prinzipien des Guten Wahren und Schönen predigen ( müssen das - Präambel der Lehrpläne) - während der raue Ton des Wolfes schon vor den Schultoren zu hören ist.
Na gut: habe mich verplaudert ...
Marianne