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Vor 175 Jahren gestorben ...


... ist der französische Mathematiker



Evariste Galois (25.10.1811-31.05.1832).

Er ist keine 21 Jahre alt geworden und doch ein berühmter Mathematiker. Zusammen mit dem Norweger Niels Henrik Abel (1802-1829) schuf er die Grundlagen der modernen Algebra.


Mit 12 Jahren besuchte Galois das Collège Louis-le-Grand in Paris. Erst mit 15 Jahren wurde sein besonderes Interesse für Mathematik deutlich. Ohne Vorbereitungskurs meldete er sich mit 17 Jahren zur Aufnahmeprüfung an der École Polytechnique an, einer Elite-Uni. Galois bestand die Aufnahmeprüfung nicht.


Ein erster Beitrag des 18-jährigen über sog. Kettenbrüche wird in den französischen Annalen der Mathematik abgedruckt. Im Frühsommer 1829 legt er der Akademie der Wissenschaften zwei Artikel über die Lösbarkeit von Gleichungen vor. Galois meldet sich noch im selben Jahr erneut zur Aufnahmeprüfung an der École Polytechnique an ... und besteht sie wiederum nicht! Er hatte Schwierigkeiten zu verstehen, warum er etwas beweisen solle, was in seinen Augen offensichtlich ist. 20 Jahre später heisst es in den Neuen Annalen der Mathematik: "Ein Kandidat von überlegener Intelligenz wurde von einem Prüfer von unterlegener Intelligenz zugrunde gerichtet."


Galois absolvierte Ende 1829 mit Mühen die übliche Abschlussprüfung (Baccalauréat). Danach durfte er wenigstens an der École Normale Supérieure studieren. Nach einem Wahlsieg der liberalen Partei eskalierte im Juli 1830 die politische Situation in Frankreich. Galois stürzte sich in die politischen Auseinandersetzungen der Jahre 1830/1831, wurde von der Schule verwiesen und verbrachte einen Teil dieser Zeit als politischer Häftling im Gefängnis.


Für den 30. Mai 1832 wurde Galois zu einem Duell herausgefordert. Die Gründe dafür sind nicht geklärt. Galois nahm die Aufforderung an, obwohl er wusste, dass er unterliegen würde.


In der Nacht vor dem Duell schrieb Galois auf, was er der Nachwelt noch mitteilen wollte. Im Wettlauf mit der Uhr versuchte er, seine Theorien über die Bedingungen, unter denen algebraische Gleichungen beliebigen Grades lösbar sind, zu Papier zu bringen. Er beschritt dabei völliges Neuland, indem er die sog. Gruppentheorie auf die Gleichungslehre anwandte. Die der Eile wegen nur skizzenhafte Arbeit bot Generationen von Mathematikern Stoff für ihre Arbeit.


Am Morgen des 30. Mai 1832 trat Galois zum Duell an. Er wurde von einem Schuss in den Bauch getroffen, von den eigenen Sekundanten im Stich gelassen und starb am folgenden Tag.


Ein Freund sendete Galois’ mathematisches Vermächtnis an berühmte Mathematiker, darunter Carl Friedrich Gauss, erhielt jedoch keine Antwort. Erst 11 Jahre später erkannte der französische Mathematiker Joseph Liouville die Bedeutung der von Galois entwickelten Theorien und veröffentlichte sie 1846 in seiner Zeitschrift.


Ich widme diesen Beitrag unserer in Frankreich lebenden Céline aus Anlass Ihres 4000. Beitrages im Denkforum.

Ich hoffe,


- dass der Beitrag "borstig" genug ist, um die Mindestwünsche von Céline zur Würdigung ihres Anlasses zu erfüllen und


- dass Céline mal wieder Zeit für einen spritzigen Beitrag im Jubiläen-Thread findet. (Aber bitte nicht erst zu meinem 1000. Beitrag im Denkforum!)


Viele Grüsse

Hartmut


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