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Hallo Claus,

was mich an deinem Einstiegsfoto besonders faszinierte, sind nicht die Sonnenflecken, sondern die körnige Struktur der Sonnenoberfläche. Das würde man doch von einer "ordinären" Gaskugel wie der Sonne eigentlich nicht erwarten.

Nun bist du ja später schon etwas auf diese Merkwürdigkeit eingegangen. Ich erlaube mir trotzdem, zu diesem Phänomen einiges zu ergänzen. M.E. handelt es sich nämlich um das sog. Benard-Problem.

Benard untersuchte um 1900 das Einsetzen der freien Konvektion in einer anfangs ruhenden Flüssigkeit, die infolge Erhitzung von unten einem Temperaturgradienten ausgesetzt ist (z.B. Pfanne mit Öl). Wenn ein kritischer Wert des Temperaturgradienten erreicht wird, dann kommt es zu einer Konvektionsströmung, die eine hexagonale Zellenstruktur besitzt, gerade so, wie in deinem Bild von der Sonnenoberfläche gezeigt. Es handelt sich um eine Selbststrukturierung bzw. Selbstorganisation der Materie unter den Bedingungen des thermodynamischen Nichtgleichgewichts.

Gruss
Hartmut

<blockquote data-quote="Hartmut" data-source="post: 85612" data-attributes="member: 1311">Hallo Claus,was mich an deinem Einstiegsfoto besonders faszinierte, sind nicht die Sonnenflecken, sondern die körnige Struktur der Sonnenoberfläche. Das würde man doch von einer &quot;ordinären&quot; Gaskugel wie der Sonne eigentlich nicht erwarten.Nun bist du ja später schon etwas auf diese Merkwürdigkeit eingegangen. Ich erlaube mir trotzdem, zu diesem Phänomen einiges zu ergänzen. M.E. handelt es&nbsp; sich nämlich um das sog. Benard-Problem.Benard untersuchte um 1900 das Einsetzen der freien Konvektion in einer anfangs ruhenden Flüssigkeit, die infolge Erhitzung von unten einem Temperaturgradienten ausgesetzt ist (z.B. Pfanne mit Öl). Wenn ein kritischer Wert des Temperaturgradienten erreicht wird, dann kommt es zu einer Konvektionsströmung, die eine hexagonale Zellenstruktur besitzt, gerade so, wie in deinem Bild von der Sonnenoberfläche gezeigt. Es handelt sich um eine Selbststrukturierung bzw. Selbstorganisation der Materie unter den Bedingungen des thermodynamischen Nichtgleichgewichts.GrussHartmut</blockquote>

[QUOTE="Hartmut, post: 85612, member: 1311"] Hallo Claus, was mich an deinem Einstiegsfoto besonders faszinierte, sind nicht die Sonnenflecken, sondern die körnige Struktur der Sonnenoberfläche. Das würde man doch von einer "ordinären" Gaskugel wie der Sonne eigentlich nicht erwarten. Nun bist du ja später schon etwas auf diese Merkwürdigkeit eingegangen. Ich erlaube mir trotzdem, zu diesem Phänomen einiges zu ergänzen. M.E. handelt es sich nämlich um das sog. [COLOR="Blue"]Benard-Problem[/COLOR]. Benard untersuchte um 1900 das Einsetzen der freien Konvektion in einer anfangs ruhenden Flüssigkeit, die infolge Erhitzung von unten einem Temperaturgradienten ausgesetzt ist (z.B. Pfanne mit Öl). Wenn ein kritischer Wert des Temperaturgradienten erreicht wird, dann kommt es zu einer Konvektionsströmung, die eine hexagonale Zellenstruktur besitzt, gerade so, wie in deinem Bild von der Sonnenoberfläche gezeigt. Es handelt sich um eine Selbststrukturierung bzw. Selbstorganisation der Materie unter den Bedingungen des thermodynamischen Nichtgleichgewichts. Gruss Hartmut [/QUOTE]

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