Und die eine Folge betrifft mich persönlich, denn ein halbes Jahr zuvor begann ich eine Kurzgeschichte mit dem Thema eines Flugzeugabsturzes. Geschildert in einer Art, welche selbst heute noch irritierende Assoziationen zum 11.9. weckt. Seitdem ruht dieser Text.
Es ist mir fast unmöglich diese einstige Idee einer Geschichte zu verwerfen, denn sie birgt viel Potential. Zu viel. Ich versuchte es und kam immer wieder auf diese Aspekte zurück. Ich bin nicht falsch geprägt und doch,.. wie kann ich einen Flugzeugabsturz in Schönheit beschreiben, ohne als Entarteter dazustehen?
Nun, wenn sich das Gemüt gekühlt hat, frage man sich: Es war vor NY leichter, eine solche Geschichte zu schreiben. Darf sich Literatur von Zeitgeschichte diktieren lassen? Ich bin tatsächlich nicht sicher.
Ich kann schlechten Geschmack in meinen Geschichten locker zersetzen, bizarren Inhalt erträglich verpacken und all das... aber wie wehre ich mich gegen den vorwurf des niveaulosen mitreitens?
Nun, ohne die Geschichte gelesen zu habe, kann wohl keiner wirkliche Tipps geben. Aber vielleicht eine antwort auf diese Frage: Sollte eine (freierfundende) aber (sehr bizarre) Kurzgeschichte zu einem Flugzeugabsturz überhaupt geschrieben werden?
Es wird keine Geschichte, welche mahnmalmässig auf Mitleid, Anteilnahme oder Heuchelei macht. Sie hat im eigentlichen keinerlei Bezug zum 11.9. Nur daß ein Flugzeug zum Absturz gebracht wird. Und selbst das ist nur Nebenhandlung.
Ich will ich mich nicht von Moral diktieren lassen. Schreiben ist Konflikt.
Je mehr bizarre Geschichten ich schreibe, desto schwieriger wird die Gradwanderung. Immer schwerer, den Absturz ins Geschmacklose zu vermeiden. Und dabei habe ich schon die nächste Inspiration zu einem Text, welcher die Problematik zum hier genannten Thema lächerlich anmuten lässt.
Ich fanatisiere niemals in meinen Texten, noch beschönige ich das Entsetzen. Wenn Entsetzen als gewöhnlich oder gar schön entstellt wird, dann lasse ich den Leser damit in Konflikt geraten. Dieser Moment entscheidet über guten und schlechten Geschmack oder über Niveau und Abartigkeit.
Ich frage mich mittlerweile, ob Schreiben überhaupt einen Leser benötigt, wenn alles durch semantische Filter, Moral, Zeitgeist und Zensur gesiebt wird. Was bleibt von Inspiration, Konflikt und Kunst im geschriebenen Wort letztendlich?
Reduktion auf Beurteilung, Bestätigung und Anpassung ist der kümmerliche Rest?
Wie kann der Geist frei sein, wenn sein Ausdruck einer Zensur unterliegt?
Ich will das nicht und schreibe deshalb. Aber habe ich alle Freiheiten dabei?
fuel.
Es ist mir fast unmöglich diese einstige Idee einer Geschichte zu verwerfen, denn sie birgt viel Potential. Zu viel. Ich versuchte es und kam immer wieder auf diese Aspekte zurück. Ich bin nicht falsch geprägt und doch,.. wie kann ich einen Flugzeugabsturz in Schönheit beschreiben, ohne als Entarteter dazustehen?
Nun, wenn sich das Gemüt gekühlt hat, frage man sich: Es war vor NY leichter, eine solche Geschichte zu schreiben. Darf sich Literatur von Zeitgeschichte diktieren lassen? Ich bin tatsächlich nicht sicher.
Ich kann schlechten Geschmack in meinen Geschichten locker zersetzen, bizarren Inhalt erträglich verpacken und all das... aber wie wehre ich mich gegen den vorwurf des niveaulosen mitreitens?
Nun, ohne die Geschichte gelesen zu habe, kann wohl keiner wirkliche Tipps geben. Aber vielleicht eine antwort auf diese Frage: Sollte eine (freierfundende) aber (sehr bizarre) Kurzgeschichte zu einem Flugzeugabsturz überhaupt geschrieben werden?
Es wird keine Geschichte, welche mahnmalmässig auf Mitleid, Anteilnahme oder Heuchelei macht. Sie hat im eigentlichen keinerlei Bezug zum 11.9. Nur daß ein Flugzeug zum Absturz gebracht wird. Und selbst das ist nur Nebenhandlung.
Ich will ich mich nicht von Moral diktieren lassen. Schreiben ist Konflikt.
Je mehr bizarre Geschichten ich schreibe, desto schwieriger wird die Gradwanderung. Immer schwerer, den Absturz ins Geschmacklose zu vermeiden. Und dabei habe ich schon die nächste Inspiration zu einem Text, welcher die Problematik zum hier genannten Thema lächerlich anmuten lässt.
Ich fanatisiere niemals in meinen Texten, noch beschönige ich das Entsetzen. Wenn Entsetzen als gewöhnlich oder gar schön entstellt wird, dann lasse ich den Leser damit in Konflikt geraten. Dieser Moment entscheidet über guten und schlechten Geschmack oder über Niveau und Abartigkeit.
Ich frage mich mittlerweile, ob Schreiben überhaupt einen Leser benötigt, wenn alles durch semantische Filter, Moral, Zeitgeist und Zensur gesiebt wird. Was bleibt von Inspiration, Konflikt und Kunst im geschriebenen Wort letztendlich?
Reduktion auf Beurteilung, Bestätigung und Anpassung ist der kümmerliche Rest?
Wie kann der Geist frei sein, wenn sein Ausdruck einer Zensur unterliegt?
Ich will das nicht und schreibe deshalb. Aber habe ich alle Freiheiten dabei?
fuel.
Zuletzt bearbeitet: