AW: Neues aus Russland
Die von Staatspräsident Dmitri Medwedjew angekündigten russischen, militärischen Gegenmaßnahmen als Antwort auf die geostrategische Orientierung des von der USA mit Unterstützung der NATO in Europa geplanten Raketenabwehrsystems finden in der russischen Öffentlichkeit ungeteilte Zustimmung.
In einem Exklusivinterview mit ITAR-TASS hat jedoch Anatolij Antonow, stellvertretender russischer Verteidigungsminister heute erklärt, dies Schritte würde man nicht unmittelbar und ohnehin erst gehen, wenn das USA-Raketenabwehrsystem die geplante Gestalt annehmen würde.
Russland bleibe immer gesprächsbereit und setze keinesfalls auf Konfrontation, aber der Maßnahmenkomplex von verstärkter Luftraumaufklärung über die Neuorientierung der strategisch-ballistischen Raketen bis hin zur Stationierung von operativ-taktischen Raketen des Typs „Iskander“ (NATO-Bezeichnung: SS-26 Storm) im Gebiet Kaliningrad sei im wesentlichen bereits 2008 angekündigt worden, als Russland erklärte, wie man auf den von G. W. Bush jun. in Polen und der Tschechei geplanten Raketenschutzschild reagieren würde.
Wenn jetzt schon von einem neuen Kalten Krieg die Rede sei, dann solle man im betroffenen Europa gut darüber nachdenken, wer diese neue Wettrüsten in Gang bringt.
NATO-Generalsekretär Rasmussen zeigte sich heute nacht via Twitter vor allem besorgt, dass Medwedjew für Russland einen Austieg aus den START-Verträgen erwäge, falls nötig.