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Es ist nicht einfach, auf diese substanzlose Polemik, aus der blinder Hass schimmert, sachlich einzugehen.

Dass Du selbst das demokratisch organisierte Gesellschaftssystem anzweifelst, ist mir unverständlich. Sicher kommt es daher, dass es nicht zu den Ergebissen geführt hat, die Du persönlich gerne hättest. Möglicherweise sind Deine Vorstellung etwas realitätsfremd und nicht mehrheitsfähig.

Das altgriechische Staatsmodell ist mir bekannt, also eine Art Diktatur von Weisen, die selbstlos und nur dem Gemeinwohl verpflichtet regieren. Wie der Kommunismus und andere Idealmodelle scheitern sie alle an der Unzulänglichkeit der Menschen und führen am Ende zum Gegenteil dessen, was sie bewirken wollten. Auch Du, angenommen Du hättest diktatorische Vollmachten, würdest nur Deine Ideologie durchsetzen, egal ob die Bevölkerung dafür oder dagegen ist.

Das demokratische Modell ist, wie jedes System, unvollkommen und verbesserungswürdig, hat jedoch den Vorteil, dass es wandelbar und anpassungsfähig ist.

Den Unterschied zeigt die Realität. Vergleicht man weltweit die Systeme, so schneiden Demokratien in jeder Hinsicht besser ab. Oder kennst Du eine Diktatur, die real mehr bietet, als sie die Bürger in Europa haben ? ich kenne keine.

Natürlich erkennt auch Israel UNO-Resolutionen nicht an, genauso wenig wie Marokko bezüglich der Besetzung der Sahel-Zobe(Polisario) Die Liste liesse sich endlos fortsetzen und bestätigt nur meine Auffassung.

Bezüglich der USA bin ich nicht Deiner Auffassung und halte den Einmarsch in den Iraqu gerechtfertigt, ja sogar dringend notwendig. Ich selbst war beruflich sechs Jahre in Baghdad stationiert und kenne die Verhältnisse aus eigenem Erleben. Es war höchste Zeit, dieser Verbrecherbande um Saddam das blutige Handwerk zu legen. Mittelfristig sehe ich die Chance, dass endlich auch im Nahen Osten demokratische Verhältnisse einkehren und eine weitere Ausbreitung des islamischen Fundamentalismus verhindert wird. Insbesondere die Kurden im Nordiraqu(ich habe dort viele Freunde) können zum ersten Mal in ihrer Geschichte drei und selbstbestimmt leben. Ohne die USA wären die von Saddam weiter verfast worden oder die Türken wären zwischenzeitlich einmarschiert. Der Wiederstand dort kommt vor allem von islamischen Fundis, die gerne eine Mullahdiktatur nach Teheraner Vorbild errichten wollen und glauben, nun das Machtvakuum ausnützen zu können. Wie die wirtsachaftliche und soziale Realität in Teheran zeigt, funktioniert dies nicht. Mullahs mögen eine Menge vom Koran verstehen, sicher jedoch nichts von Wirtschaft, Technik und all dem, was nötig ist, um einen modernen Industriestaat aufzubauen und zu erhalten.

Dass der Einmarsch auch zivile Opfer gekostet hat, ist bedauerlich. Gemessen an den vom Saddamregime ermordeten Menschen ist es jedoch eine relativ kleine Anzahl.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Wäre die Saddambande weiter an der Macht geblieben, wären weit mehr Menschen umgekommen.

Geben wir der Entwicklung dort noch ein Jahr Zeit und urteilen dann. In Deutschland hat die Umwandlung in eine Demokratie fast drei Jahre gedauert(1945 bis 1948). Eine Gesellschaft ist keine Maschine, bei der man einen Schalter umlegen kann und schon läuft sie in die entgegengesetzte Richtung.


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