AW: Nervige Rentner
Hallo die Runde,
Ich bin 71, nicht deutscher Rentner, sondern Pensionist in Österreich. Die Probleme, welche die jüngere Generation mit der älteren hat und vice versa werden bei uns in Österreich kaum anders sein als in der BRD (sagt man heut auch noch so?)
Auch mich stört, wenn - meist - Jugendliche beiderlei Geschlechts meinen, es gibt zwar Regeln des miteinander auskommens, von diesen Regeln gelten aber die daraus resultierenden Pflichten immer für die Anderen, eventuelle Rechte daraus aber nur für sie. Mich stört aber genauso, dass die ältere Generation, von der man ja eine gewisse Lebenserfahrung, noch mehr Reife und Gelassenheit erwarten kann neben einem Mindestmaß an aggressionsfreier Rhetorik; dass eben diese ältere Generation all diese verfügbaren Ressourcen sofort vergißt, wird sie jemandes ansichtig, der (auch die) einiges jünger ist und sich nicht an Verhaltensnormen, Umgangsformen, Rücksichtnahmen auf Andere etc. hält.
Da vergisst wirklich eine Vielzahl von uns Altspatzen, dass die Jungen nur durch beispielhaftes Vorleben von uns lernen können. Es gelingt mir fast immer, junge Leute, deren I-pod gestützte Musik durch den Waggon der U-Bahn plärrt, durch eine freundliche Bitte dazu zu bewegen ihre Musik leiser zu machen. Und die Jungen sind danach ganz verwundert, wenn ich dieses mit einem "Danke" quittiere.
Leider hört man auch: "Depperter, drah Dei Scheißkistn ab." (Natürlich nur in Wien) Diese Tonart beginnt aber nicht erst im Pensionistenalter, es beginnt bereits bei einem Alterunterschied von rd. 15 Jahren zwischen den Betroffenen.
Ich als Altspatz bin immer der Meinung gewesen und bin es noch heute: Was die Jugend heute ist, haben wir aus ihr gemacht. Daher, gehen wir Alten in uns, üben wir der Jugend gegenüber jene Toleranz die wir von ihnen für uns einfordern und versuchen in korrektem Tonfall klarzumachen, was in deren Auftreten anders laufen sollte.
Das hat nichts mit Alter, braunem Humus, sondern schlicht mit Selbstkritik und gutem Benehmen zu tun, meint
der Oldtimer
