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Nun, der Ruf nach Veränderung hat viele Gesichter und würden sinnvolle alternativen zur Verfügung stehen, so würde auch der Ruf nach dem Führer nicht ständig wieder aufkommen. Diese Rufe haben einen Hintergrund, der nicht als "übel" abgetan werden kann. Es ist kein Virus, sondern eine Auswahl aus den vorhandenen Lösungen.


Die zunehmende Globalisierung hat bislang in ihrer kurzen Entwicklung (so wollen wir es ja sehen) nur zu Problemen geführt und die Politiker der Welt scheinen keine sinnvollen und akzeptablen Antworten zu haben. Es gilt neben der Globalisierung auch die kulturellen Werte der jeweiligen Region zu bewahren, das Selbstwertgefühl und die Identität eines Volkes zu bewahren.


Ich lebe seit über 15Jahren in Asien und ich kann sagen, daß die "Amerikanisierung" schon fast unerträglich ist. Neben den vielen Produkten erhalten wir auch "Sinnlosigkeit", "Vergnügungssucht" und vor allem "Gleichgültigkeit" und "Haltlosigkeit". Wir werden zu Konsumenten degradiert und irgendwann sucht der Mensch wieder nach sich selbst.


Dann gibt es natürlich Probleme mit den "Ausländern", die an allem Schuld sind. Keiner kritisiert sich selber gerne. Aber adressieren muß man das Problem schon und die Frage sei gestattet: wieviel "Ausländisches" und "Fremdes" kann der kulturelle, soziale Mensch verkraften? Wieviel Entfremdung ist zulässig und kann dem Bürger zugemutet werden?


Die Probleme sind global. Hunger und Armut in weiten Teilen der Welt. Diese Menschen suchen ein besseres Leben. Unser Problem sollte nicht sein, alle in den Westen zu holen, sondern den Leuten dort ein Leben zu sichern, wo sie geboren wurden. Wäre Afrika so interessant und Lebenswert wie England oder Spanien, keiner würde über die Zäune springen und sein Leben riskieren!


Die Lösung ist also kaum darin zu sehen, daß wir Bayern in ein islamisches Zentrum verwandeln oder Hessen zum Schmelztiegel aller Kulturen entwickeln, sondern Europa zum Entwickler der Welt machen. Dies löst die Probleme auf allen Seiten. Identität kann bestehen bleiben und Stolz auf das selbst erreichte führt zu Stabilität vor allem in den heute armen Ländern.


Daß wir alle einen Vorteil davon haben ist ein zusätzlicher Pluspunkt.


In Deutschland sollte man damit beginnen, solche Themen auch ohne den Führer im Nacken offen zu diskutieren und so frei darüber nachdenken, wie die in anderen Ländern auch der Fall ist. Der Führer wird erst dann wirklich sterben und uns wieder selbstbewußt leben lassen, wenn wir aktiv gegen die Ursachen kämpfen: die Armut und die ungleiche Entwicklung der Welt!


Zum Abschluß sei jedoch noch gesagt: Schuldenerlaß alleine ist ein feigenblatt und kaum zur Hilfe geeignet. Was gebraucht wird ist "Wissen" und damit Ausbildung, Ausbildung und nochmals Ausbildung. Hier in Asien kann man das gut sehen. Dort wo Ausbildung an erster Stelle steht, dort geht auch was im positiven Sinne. Hilfe zur Selbsthilfe.


Doch solange wir die Welt nur als Absatzmarkt sehen und im Grundsatz kein Interesse an den Kulturen und deren Erungenschaften haben, solange kann und wird sich nichts ändern.


Die Lösung liegt also nicht in der Kapitulation, im Mitleid und in der "Notaufnahme" der Gestrandeten. Die Lösung liegt in einer gleichmäßigen Entwicklung der Welt.


Dann gibt es auch den Übermenschen nicht mehr.


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