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AW: Natur, Mensch, Evolution




Nun, um wieder mal an die Sache zu erinnern:


Wie kann man erklären, dass evolutiv komplexe Organsysteme entstehen, deren Vorformen keinen Selektionsvorteil zu bieten scheinen?


Die etablierte Evolutionstheorie bietet hier mehrere Ansätze:


* Wenn eine genetische Änderung ein Merkmal zum Vorteil einer Art ändert, kann diese genetische Änderung parallel ein anderes, zunächst indifferentes Merkmal erzeugen. Wenn sich durch Ausleseprozesse dann dieses Merkmal verstärkt, kann es passieren, dass sich für das "Parallelmerkmal" plötzlich eine "Verwendung" findet, also ein Überlebensvorteil eintritt. Es kann auch sein, dass Umweltveränderungen so ein bisher nutzloses Merkmal nützlich machen.


* Wenn man durch eine genetische Änderung die Vorform eines späteren komplexen Organs bekommt, kann diese Vorform in anderer Weise nützlich sein, als später das "fertige Organ". So könnten die z.B. ersten Federn, die bei den alten Reptilien vielleicht eine Art "Mißwuchs" der Schuppen waren, Vorteile bei der thermischen Isolierung geboten haben.


* Wenn eine größere geometrische Änderung an einem Lebewesen eingetreten ist (z.B. ein "krankhafter" Riesenwuchs - soetwas gibt es ja immer wieder mal), kann die sexuelle Partnerwahl soetwas sehr verstärken. Es sieht halt "prächtig" aus! Manche sehr seltsam aussehenden, offenbar nutzlosen Riesenbildungen (Pfauenrad, Schnabel beim Nashornvogel...) wurden offenbar durch sexuelle Präferenz hochgezüchtet. So ein "Supermerkmal" kann dann wie gesagt, parallele Änderungen an anderer Stele mit sich bringen, die vielleicht zu neuen nützlichen Verwendungen führen.


Sicher haben die Evolutionsforscher noch weitere Szenarien auf Lager, mit denen man evtl. die Entstehung hochkomplexer Systeme erklären kann.


LG, pispezi :zauberer2


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