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AW: Natur, Mensch, Evolution


Hallo xcrypto,:)


ich habe drei oder vier Bücher von DAVIES, "Gott und die moderne Physik" "Prinzip Chaos" usw. Er ist auf jeden Fall ein sehr heller Kopf und bekannter Physiker. Die Aussage bzgl. der Formgebung stammt aus seinem Buch "Prinzip Chaos". Du findest sie aber auch bei Capra, Crick, Sheldrake, Laszlo usw. Muss den Artikel aber erst lesen, sonst verzetteln wir uns hier.  Zurück zu deiner Antwort:




Jetzt schlägst  du aber einen Haken. Der Ausgangspunkt war doch deine These, dass die Frage, ob und welche Parameter bei der Entstehen des Universums da waren und ob das Leben zufällig entstanden sein kann, nicht Angelegenheit der Evolutionsforschung wären. Ich habe darauf gesagt, o.k. dann sehen wir diese Frage als  offen an, also genau das, was ich Anfangs auch gesagt habe. Jetzt stellt du aber wieder den Bezug zur Evolution her. Wo wollen wir jetzt weitermachen?


Intelligenz und erstes Lebewesen




Diese Automatismen beruhen aber auf dem, was wir als „Leben“ bezeichnen. Ohne Leben kein Auslesen der in der DNA gespeicherten Information. Leben ist aber Geist und Intelligenz. Ein Roboter mag mit einprogrammierten Mechanismen funktionieren. Wenn er sich aber selbst ernähren und mit Nahrung etc. versorgen soll, dann muss er über eine Art von Intelligenz verfügen. Anders geht es nun einmal nicht. Wäre diese zum Überleben notwendige Intelligenz beim ersten Lebewesen nicht da gewesen, würden wir beide nicht existieren.


Formgebung




Tut mir leid, aber hier machst du es dir zu einfach. Die zentrale Frage von CRICK: Wie formt das Ei den Organismus? ist völlig offen. Die  Feststellung von DAVIES:




kann noch um die Fähigkeit der Reparatur, bzw. der Wiederherstellen von Bauplänen ergänzt werden.


Auch hier ein bekanntes Beispiel:


Wird bei einem Wassermolch operativ ein Auge entfernt, wäre normalerweise ein blinder Molch die Folge. Dem ist aber nicht so, denn vom Irisrand wächst ein neues Auge nach. Zellen, die ursprünglich  eine völlig andere Aufgabe hatten, übernehmen also komplett neue Aufgaben, um den ursprünglichen Bauplan wiederherzustellen. Da alle Zellen eine identische DNA besitzen, stellt sich die Frage, wo und auf welche Ebene dieser Bauplan angesiedelt ist?

Deine Vergleiche mit dem Computerprogramm hinken insofern, da du hier von außen das Programm geschrieben hast. Damit schlüpfst du aber die Funktion von Gott, mit dem die moderne Evolutionstheorie aber nun einmal überhaupt nichts anfangen kann. Und das zu recht!


Wenn du jedoch die Frage nach der Formgebung ohne ein von außen kommenden Programm  beantworten kannst, dann hast du sicherlich den Nobelpreis verdient. (Ich komme dann vorbei und sauf dir den Champus weg) Wenn du aber sagst, das Programm ist „zufällig“ entstanden, bist du auf dem derzeitigen Stand der Evolutionsforschung.


Zufall:




Ja und Nein.:zauberer2


Lass es mich mit meinen bescheidenen Computerkenntnissen versuchen. Einen Zufall gibt es natürlich, aber er stellt ein in das Gesamtsystem (Universum)  integriertes Ereignis dar. Man könne auch sagen, dass in einem Computer ein Zufallsgenerator integriert ist, der die Funktionsweise des Gesamtsystems (PC, Universum) in kleinster Weise gefährden kann. Das, was viele Neodarwinisten machen, ist Folgendes: Sie definieren den Zufall unter der Hand neu und sagen: Zufall = Ursache. Diesen Zufall setzen sie dann, wie zum Beispiel DAWKINS, an den Anfang des Universum. Dies kommt aber der Behauptung gleich, dass dein Zufallsgenerator im PC den PC selbst mit seinem Betriebssystem erschaffen hat. In meinen Augen eine völlig unwissenschaftliche und nicht haltbare  Argumentation. Den gleichen Fehlen machen sie dann auch bei der Entstehung des Lebens. Auch hier wieder die Kombination Zufall = Ursache, was natürlich mit Wahrscheinlichkeiten verbunden ist, die mit Zahlen gar nicht mehr ausgedrückt werden kann.

Sagt man hingegen, der Zufall ist Mittel zum Zweck und kann Leben dann auslösen, wenn die Bedingungen stimmen und die Zeit dafür reif ist, würde alles passen.

Dies akzeptieren die Neodarwinisten aber auch nur ungern, denn dann taucht zwangsläufig die Frage auf, wer oder was diese Bedingungen festgelegt haben könnte. Das Anthropische Prinzip würde bestätigt werden und die Gläubigen alle „Hurra" rufen.:clown2: Was also macht man? Man verteidigt den „Ursachen-Zufall“ und die damit verbundenen (Un)Wahrscheinlichkeiten mit allen nur denkbaren Argumenten, was aber letztlich ein Blödsinn ist, da es die Kombination „Zufall = Ursache“ innerhalb des Universums nie gegeben hat.




Ich warte jetzt einmal deine Antwort ab, bevor wir in die Einzelheiten einsteigen. Die Leser werden ja sonst noch völlig kirre.


Viele Grüße


Paul


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