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Auf Thema antworten

AW: Natur, Mensch, Evolution




Joan, danke, das sind Argumente.


Also erstens scheint mir Deine Antwort auf das Bakterienbeispiel zu zeigen, dass Du für geschlechtslos sich fortpflanzende und sich durch milliardenfache einfache Mutationen variierende Lebensformen eine Evolution durch Mutation und nachfolgende Selektion für annehmbar hältst. Ich halte das mal frech so fest. :D

Ich halte auch fest, dass diese "Anpassung", wie Du das geschickt nennst, genetische Veränderung ist - Mutation eben - also erblich.


Komplizierter wird es - da hast Du Recht, wenn es um komplexe Organismen und/oder geschlechtlich vermehrte Arten geht.


Wenn man eine Art definiert, wie üblich, nämlich, dass sie sich mit anderen Arten nicht kreuzen kann, dann hat man in der einige tausend Jahre langen überlieferten Geschichte noch nie die Entstehung einer neuen  - so definierten - Art gesehen. Richtig. Ist aber kein Gegenargument, weil der Zeitraum so kurz ist.


Die Frage ist also:

Kann eine neue Art, ein neues Organ durch langsame Änderung eines Vorläufers entstehen.

Dies kann ich Dir nicht endgültig beantworten, aber ein zwei Hinweise gehen schon:


Esel und Pferd können zusammen Nachwuchs bekommen (Maultiere), der aber nicht fortpflanzungsfähig ist. Man kann hier durchaus einen Übergangszustand beim Auseinanderdriften der Entwicklungslinien von Pferd und Esel sehen.

Die beiden Arten können sich fast noch kreuzen, aber eben nicht mehr so ganz!

Ob es noch mehr solche Beispiele gibt, weiß ich nicht.


Neue Organe können z.B. entstehen (und sind oft entstanden), indem eine bis zu einem Zeitpunkt vorhandene körperliche besonderheit, die für ein Lebewesen unbedeutend war, durch veränderte Umgebungsbedingungen plötzlich einen Vorteil bedeutete. Nehmen wir z.B. eine Mutation, die in den Zellen eines Lebewesens lichtempfindliche Pigmente entstehen ließ, das diese vorher nicht hatte.

Ist dieses Wesen nun z.B. wechselwarm, kann es durch die Reaktion solcher Zellen bemerken, wo es viel vom dringend gebrauchten Sonnenlicht gibt - in Zeiten schlechten Klimas ein Riesenvorteil!


Sind einmal solche Zellen da, können durch zufällige Mutationen Einstülpungen (einfache Höhlungen in der Haut) entstehen, die auf die darin befindlichen lichtempfindlichen Zellen das Rudiment eines Bildes projizieren - das Tier kann nun Informationen über die Richtung erhalten, aus der das so wertvolle Licht kommt... Und so weiter - bis zum Auge.


Weiterhin gibt es bei geschlechtlicher Vermehrung noch den Faktor der sexuellen Auswahl nach gewissen Merkmalen, der zur Selektierung ganz eigenartiger Dinge führen kann, ohne dass diese irgendeinen Überlebensvorteil bieten, bis... ja bis sich irgendetwas ändert, das gerade dieses Merkmal

wertvoll macht. Es erfolgt - modern gesprochen - eine "Umnutzung" von vorhandenem.


Solche Szenarien können immer nur das Prinzip beleuchten, nach dem auch scheinbar wundersame Dinge wie Augen oder Flügel "von alleine" entstehen könnten.

Dass kein Evolutionsforscher jemals alle Entwicklungspfade des irdischen Lebens wird aufklären können, ist klar.


Aber die Tatsache, dass (mein vorvoriges Posting) es die Evolution gab, macht es in meinen Augen sehr vielversprechend, mehr und mehr von diesen Pfaden zu klären.

Wie stehst Du eigentlich zu den von mir aufgeführten Resultaten, die die Tatsache der Evolution belegen? Beeinflussen sie Deine Haltung gar nicht?


So, das war jetzt lang genug, ich will Dir auch etwas Erholung gönnen...:)


LG, pispezi :zauberer2


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