AW: Natur, Mensch, Evolution
Hmm, ich muss meine Formulierungen sorgfältiger wählen.
Natürlich meinte ich mit der Formulierung "wir wissen nie, was wir tun", die langfristigen/sekundären Folgen unserer Handlungen. Dass wir primär schon wissen, was wir wollen, bzw. welche Folgen wir uns von unserem Tun versprechen, ist klar.
Aber das so definierte "nie" gilt, denn die Zukunft ist offen.
Dann sagst Du, es wäre wohl besser, lieber nicht alles zu tun, was wir tun könnten - was ich hier mal auf technologisches "Machen" beziehen würde.
Da lehrt die Geschichte zwei Dinge:
1) Wird immer alles gemacht was geht, sofern es Gewinn abwirft.
2) Scheint das auch richtig so zu sein, wie ich mit der folgenden Doppelanekdote zur Eisenbahn illustrieren möchte:
Als im Deutschen Reich die erste Eisenbahnlinie zwischen Nürnberg und Fürth gebaut werden sollte, hatte man dem Kaisder dies wie folgt schmackhaft machen wollen (sinngemäß):
"So können Majestät zwei Stunden eher in Nürnberg sein."
"Was soll ich zwei Stunden eher in Nürnberg?"
Zweitens hat man damals sehr besorgt gefragt, ob der Mensch denn die höllische Geschwindigkeit von 45 km/h aushalten könne.
Wäre es nach diesen Bedenkenträgern gegangen, hätten wir heute noch kein motorisiertes Transportwesen.
Damit will ich sagen: Was uns heute als extremer Auswuchs irgendwelcher Technologiefanatiker erscheint, ist morgen bereits Alltag, an den wir uns sehr schnell und erfreut gewöhnen - weil er nämlich meistens angenehmer ist, als der Zustand zuvor.
Deshalb plädiere ich dafür, dass der Mensch sehr wohl das auch machen soll, was er kann. Es ist meistens besser als künstliche Selbstbeschränkung.
LG, pispezi 