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Das Problem von Multi-kulti im Sinne von Geben und Nehmen bei ungleichen Wurzeln fängt immer dann an, wenn es in Details geht. Beispiel Frauenbild in der Gesellschaft: Während die Gleichstellung von Mann und Frau bei uns eine Selbstverständlichkeit ist, ist diese in der türksichen Kultur völlig anders. Als betroffene Frau ist es dann schwer, von einer Gleichwertigkeit zu reden.

Die Gleichwertigkeit von Kulturen ist immer dann zu bejahen, wenn sie keinen Anspruch auf Vermischung mit einer anderen fordern. Ist dies z.B. durch den Anspruch an Integration gegeben, muss durchaus eine Wertung vorgenommen worden. Im konkreten Fall hiesse es ja sonst, wir hätten ein Stück des türksichen Frauenbildes zu übernehmen. Das kann niemand wollen. Wenn Frauen, wie im türkisch/islamischen Bereich fast grundsätzlich vom Kulturschaffen ausgenommen sind, die Kreativität der halben Bevölkerung also nicht stattfindet, kann das nur eine Verarmung der Kultur zur Folge haben.

Ganz ohne Wertung macht man es sich letztlich doch sehr bequem, es nimmt  den Zwang zu einem eigenen Standpunkt.

Auf intellektueller Ebene war Multi-kulti noch nie ein Problem, da hier Begegnung auf einer eher geistigen Ebene stattfindet. Die wirklichen Probleme liegen im Alltag des Durchschnittsbürgers und der Belastung bzw. Bereicherung der Gesellschaft insgesamt im Sinne eines Kosten/Nutzenverhältnisses. Je geringer das Bildungsniveau ist, desto mehr reduziert sich Kultur nur mehr auf eine unterschiedliche Lebensweise und wird als solche bezeichnet.

Natürlich kann jeder aus der türkischen Gruppe sozial aufsteigen, das Bildungsangebot gilt in Deutschland für jeden gleichermassen. Dass es jedoch so wenig Türken tatsächlich schaffen, wie z.B Ödzemir, sondern die Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe 24 % Prozent beträgt, davon 2/3 Langzeitarbeitslose, ist ein typische Zeichen an Integrationsmangel. Einer Wertung im Sinne von Kosten/Nutzen kann man sich demnach kaum entziehen, wenn man die Stellung dieser Gruppe in die Gesamtgesellschaft einordnet.

Es gibt Kulturen, dazu zähle ich auch die aus dem islamischen Bereich, denen eine soziale Evolution fehlt, zu viele geistige Schranken und Denkverbote. Daraus kann Neues nicht entstehen, eine Weiterentwicklung der Kultur findet im Zeitlupentempo statt, während wir uns permanent bewegen. Die Unterschiede werden deshalb mit der Zeit nicht geringer, sondern eher grösser mit den Reibungspunkten, die dabei entstehen. Genau um diese zu Vermeiden, bevor sie zu gross werden und explodieren ist Integration so notwedig. Es gibt dazu keine Alternative.

Die angemahnte Selbstreflektion ist gerade in unserer Kultur selbstverständlich. Den eigenen Standpunkt immer wieder in Frage zu stellen ist der Schlüssel von kultureller Evolution, das Bessere ist der Feind des Guten. Genau damit hapert es in manch anderen Kulturen ganz gewaltig, kann sogar, wie im Islam, eine Straftat sein (bildliche Darstellung von Menschen z.B.). Eine Bereicherung unserer Kultur aus mittelalterlich geprägten Gesellschaften ist schwer vorstellbar.


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