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Selbstverständlichkeiten an sich


Ein deutscher Professor sagte einmal (in den 80er Jahren) im ORF: An und für sich ist nichts selbstverständlich. Ich brauchte ein paar Jahre, um das zu verstehen. Was wir oft als "selbstverständlich" empfinden, sind unsere festen Überzeugungen (meist die Punkte, in denen sich unsere beiden Elternteile einig waren) und die Meinungen, für die es in einer politischen Einheit eine erwiesene Mehrheit gibt.


Eine Leitkultur kann es meines Erachtens schon deshalb nicht geben, weil sich kein Mensch aussuchen kann, in welche Kultur er hineingeboren wird (auch nicht in welche Religion und Nation) und oft auch nicht, wo er seine seine ersten 20 Lebensjahre verbringt. Ein Beduine zum Beispiel, der als Beduine geboren wird und die ersten 20 Jahre als Beduine lebt, wird eine andere Kultur haben als ein norditalienischer Sohn sesshafter, betuchter, angesehener, künstlerisch begabter Eltern. Ein heißblütiger Südspanier eine andere Kultur und Mentalität als ein Nordschwede. Und es soll auch keine Leitkultur geben. Man stelle sich nur vor, wir hätten in der gesamten EU nur eine, auf ein Mitgliedsland bezogene, tolerierte Leitkultur. Der Portugiese würde verpönt werden, wenn er einen Ibsen liest, der Schwede, weil ihm eine Verdi-Oper gefällt. Es gibt aber - individuell gesehen und ohne hierarchische Wertung - eine Kultur, die man kennt und (eine) Kultur(en), die man nicht kennt.


Das kurze statement vom Realisten mahavo:  hat mir sehr gut gefallen, wobei ich schon ergänzen will, dass nicht nur gemeinsame Grundwerte für ein Zusammenleben förderlich sind, sondern auch gemeinsame Ziele.


Mein Ideal wäre: Ein gemeinsames Ziel auf einem gemeinsamen Weg. Das dies erst Konzeption und Theorie ist, ist mir dabei klar.


Das Voneinander-Lernen der verschiedenen Kulturen hat unser virtuell-total-anonymer Nick Neugier meines Erachtens recht ausführlich beleuchtet.


Viele Grüße


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