Gipfel der Peinlichkeit
Am Wahlabend nach einer Landtagswahl in einem Neuen Bundesland Deutschlands hätte eine im Fernsehen
ausgestrahlte Round-Table-Diskussion aller Vertreter der gewählten Parteien stattfinden sollen.
Als der Vertreter einer rechtsextremen Partei anfing, seine Sprüche von "stolz, ein Deutscher zu sein"
von sich zu geben, verliessen die Vertreter der anderen Parteien geschlossen die Diskussionsrunde.
Waren die Sprüche dieses Rechtsextremen schon reichlich peinlich,
so war der geschlossene Exodus der Vertreter der anderen Parteien der Gipfelpunkt an Peinlichkeit,
der Gipfelpunkt an politischer Unfähigkeitsdemonstration.
Warum hat keiner diesem Rechtsextremen die Plattheit und Armseligkeit seiner Sprüche
genussvoll vor laufender Fernseh-Kamera links und rechts um die Ohren gehauen ?
Warum hat ihm keiner klargemacht, dass "Deutscher Sein"
in Deutschland kein politisches Programm ergibt, weil es eben selbstverständlich ist ?
Warum hat ihm keiner klargemacht, dass Politiker wesentlich mehr zu leisten haben,
als nur Selbstverständlichkeiten wie "Luft zum Atmen" zu versprechen ?
Die offen zutage getretene Unfähigkeit der anderen Parteienvertreter,
diesem Rechtsextremen angemessen zu kontern, war nicht zuletzt auch ein Alarmzeichen.
Solche Gesprächsverweigerung und Ausgrenzung fördert weiteren Zulauf zu den Rechtsextremen.
Mit ihrer Sprachlosigkeit haben sich die Vertreter der anderen Parteien selbst ein sehr schlechtes Zeugnis
ausgestellt.
Engagierte Politik für das Volk,
mit einer hohen Priorität für die Sicherung von Demokratie und ihrer Spielregeln, sieht anders aus.
Das musste auch einmal gesagt werden.
lg nase