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Eine multikulturelle Gesellschaft ist erstrebenswert.


Na klar, wegen .... äääähhh ....., wegen ......, ja verdammt nochmal, wegen was denn nun eigentlich ?



Naja, gar so schlimm ist es auch wieder nicht.


Abgesehen davon, dass kulturelle Vielfalt an sich als Reichtum gewertet werden kann, fallen mir schon auch

noch weitere Gründe ein, weswegen ein gleichberechtigtes Nebeneinander einer möglichst grossen Vielfalt

an Kulturen (= Ausgestaltungsformen von öffentlichem und privatem Leben) wünschenwert erscheinen kann.


An erster Stelle wäre der Gewinn an Freiraum der Individuen in einer solchen Gesellschaft zu nennen.

Je mehr verschiedene Ausgestaltungen für Lebensentwürfe gleichberechtigt nebeneinander angeboten und

akzeptiert werden, um so eher kann jedes Mitglied einer solchen Gesellschaft für sich den passenden

Entwurf (er)finden und umsetzen.


Als zweiter Grund kann der Zugewinn an Toleranz in der Gesellschaft genannt werden. Mehrere verschiedene

Kulturen gleichberechtigt nebeneinander zu akzeptieren ist eine hervorragende Übung in Toleranz.


Diese Übung bringt als Nebenwirkung auch ein höheres Kreativitätspotential mit sich,

womit sich der Kreis zum grösseren kulturellen Reichtum schliesst.



Neben diesen Positiv-Begründungen für die Notwendigkeit eines multikulturellen Gesellschaftsansatzes

können auch noch Negativ-Begründungen angeführt werden.


Da wäre zum Einen die Tatsache, dass bisher noch keine einzige (Mono-) Kultur bekannt ist,

die nicht auch so gravierende Mängel oder Schattenseiten aufwiese, dass nicht etlichen Mitgliedern

dieser Gesellschaft ein Abgehen von dieser Kultur wünschenwert erschiene.


Ausserdem haben wir die grundsätzliche Unmöglichkeit, den Wert einer Kultur von aussen objektiv zu

bestimmen, weil jede Bewertung eines fremden Kulturgutes zwangsläufig aus der Perspektive eines

anderen Kulturkreises, somit anderer Wertesysteme, Selbstverständlichkeiten und Tabus, erfolgen würde.


Dieses Fehlen einer verlässlichen Richtschnur für die Auswahl des "richtigen Kulturgutes" verbietet

quasi von selbst die Festlegung und Einengung auf eine einzige Kultur.




Die Europäische Union stellt sich als eine multikulturelle Gesellschaft dar.

In ihr existieren gleichberechtigt nebeneinander die französische, polnische, italienische,

ungarische, irische, spanische, dänische, slowenische, belgische, deutsche, etc., etc., ... Kultur.


Der Erhalt von Vielfalt an verschiedenen Kulturen in der EU erfordert allerdings auch eine umsichtige Pflege

jeder einzelnen Kultur, weil ohne angemessene Pflege die einzelnen Kulturen in einem Mischmasch versinken

würden, was eben ein Ende der Vielfalt bedeutete.  


Da stellt sich dann die Frage:

wer soll denn nun die französische, polnische, italienische, ungarische, irische,

spanische, dänische, slowenische, belgische, deutsche, etc., etc., ... Kultur hegen und pflegen ?


Als naheliegende Antwort auf diese Frage bietet sich an, dass

die Franzosen die französische Kultur,

die Polen die polnische Kultur,

die Italiener die italienische Kultur,

die Ungarn die ungarische Kultur,

die Iren die irische Kultur,

die Spanier die spanische Kultur,

die Dänen die dänische Kultur,

die Slowenen die slowenische Kultur,

die Belgier die belgische Kultur,

die Deutschen die deutsche Kultur,

etc., etc., .... hegen und pflegen.


Das ist irgendwie einleuchtend, oder etwa nicht ?


Daraus ergibt sich dann ganz zwanglos

in Frankreich eine französische Leitkultur,

in Polen ein polnische Leitkultur,

in Italien eine italienische Leitkultur,

in Ungarn eine ungarische Leitkultur,

etc., etc., .....


Selbstverständlich ergibt sich daraus auch ganz zwanglos in Deutschland eine deutsche Leitkultur.



Das musste auch einmal gesagt werden.


lg nase


[ Dass sich für Österreich eine österreichische Leitkultur ergibt, das braucht nicht einmal extra

 gesagt zu werden, so selbstverständlich ist das :-)) ]


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