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Ich hab gerade ein anstrengendes Telefonat mit meinem schwer depressiven Sohn hinter mir.


Nun habe ich fast automatisch die CD mit Mozarts "Requiem" eingelegt und meinen PC eingeschaltet. Und das erste, das mir entgegensprang, war Robins Mozart-Beitrag.


Welch ein Zufall.


Mozarts Musik schafft es bei mir, meine innere Harmonie und Fröhlichkeit wiederherzustellen. Ich habe einen sehr emotionalen Zugang zur Musik.

Schon als Kind liebte ich das Zusammenspiel der Töne, den Aufbau von Spannungsbögen und die Auflösung in einem harmonischen Akkord.


Mit dem theoretischen Hintergrund wollte ich mich gar nicht beschäftigen. Ich nehme Musik eher körperlich wahr und spüre, welche Gefühle in mir dadurch erzeugt werden.


Was Robin über die atonale Musik schreibt, kann ich nur bestätigen. Bei einem Konzert, wo man die Musiker auch sehen kann, wo die einzelnen Instrumente nicht nur hörbar sondern auch sichtbar sind, wo man den Dirigenten beobachten kann, da finde ich einen Zugang zu einem Gesamteindruck, der auch in mir Resonanz findet. Was ich einmal live erlebt habe, kann ich dann auch "nur" hören.

Anders funktioniert das nicht.


Lange Zeit hatte ich gar nicht das Bedürfnis zu wissen, von wem die Musik stammt, die mir gefiel. Ich hörte etwas, es gefiel mir oder nicht. Inzwischen kenne ich die Komponisten meiner gern gehörten Musik, aber es sind gerade die bekannten "Klassiker" (ich verwende diesen Begriff im Sinne von "bekannte alte Meister") wie Beethoven, Mozart, Haydn, Mahler, Schuhmann, Schubert, die ich besonders liebe.


Diese Aufzählung ist natürlich nicht vollständig, aber es sind die, die fast jeder kennt. Sie sind mMn deswegen so bekannt geworden, weil der Zugang zu ihrer Musik nicht erst über den Kopf erarbeitet werden muss, sondern da höre ich etwas, das meine "Seele unmittelbar berührt". Das klingt ein wenig pathetisch, aber so drückt es das am besten aus, was ich meine.


Ich liebe auch Jazz in allen Variationen, da kenn ich mich aber nicht wirklich aus, da gehe ich nach meiner alten Methode vor, ich höre und es gefällt oder nicht. Manchmal wundere ich mich, dass mich etwas sehr anspricht, obwohl es eher einer Richtung entspricht, die ich "eigentlich" nicht leiden kann.


Meine musikalische Praxis ist der Chorgesang. Die eigene Stimme in einem Klanggebilde mit einzubringen, dabei den ganzen Körper spüren und spüren wie die Töne aufsteigen und sich zu einer Wolke aus Klang und Harmonie verbinden, das ist erlebte und erfahrene Musik für mich.


Klavier spiele ich zur Entspannung, da hab ichs nicht weiter gebracht als mir selbst ein bisschen Freude zu verschaffen, was ja auch ganz nett ist.


Das Requiem ist zu Ende, ich bin wieder ruhig.

Gute Nacht!


herzlich

lilith51


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