• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Auf Thema antworten

Und genau das ist der Punkt.


Wir sind hierzulande ja grösstenteils Anhänger der ökosozialen Marktwirtschaft.


Die Entwicklungen der letzten zehn bis fünfzehn Jahre haben aber sehr deutlich gezeigt,

dass  die Marktgesetze allein nicht imstande sind,  extrem unerfreuliche Entwicklungen hintanzuhalten,

deshalb müssen in Zukunft die sozialen und ökologischen Begrenzungen des Marktes stärker betont werden.


Am stärksten gegen den Strich geht mir die Entwicklung in Richtung Monopole bzw. Oligopole.


Gerade in dieser Frage wirken die Gesetze des Marktes aber nicht nur unbefriedigend, sondern sogar

richtiggehend kontraproduktiv, weil einer der wichtigsten Player am Markt, nämlich der Konsument,

sich  meistens monopol-fördernd  verhält.


Wir kennen ja das grosse Wehklagen über die immer schlechter werdende Nahversorgung, aber gleichzeitig

pilgern die Konsumenten in Scharen zu den grossen Einkaufszentren draussen in der Pampa und nehmen

dabei auch Zeitverluste (Verkehrsstau, Parkplatzsuche, etc.) in der Grössenordnung von Stunden in Kauf.


Die Erfahrung lehrt ganz einfach, dass die Monopolvermeidung nicht den Konsumenten überlassen werden

darf, weil nahezu jedem Konsumenten sein kurzfristiges Hemd (sprich, das günstige Kampf-Preis-Angebot)

näher liegt als der langristige Rock.



Die bisherigen gesetzlichen Regelungen waren jedenfalls nicht ausreichend wirksam.


Eine Rechtfertigung für wirksamere gesetzgeberische Eingriffe in das Marktgeschehen ergibt sich

aus den Folgekosten einer Verdrängung von Klein- und Mittelbetrieben für die gesamte Gesellschaft.


Die Erfahrung lehrt eben, das 20.000 Arbeitsplätze bei 500 Klein-und Mittelbetrieben wesentlich

sicherer (weniger konjunkturabhängig) sind, als 20.000 Arbeitsplätze bei 5 Grossbetrieben.


Schon allein diese Erfahrung lässt Massnahmen zum Schutz der Klein-und Mittelbetriebe

vor einem ruinösen Preis-Dumping grosser Konkurrenten geraten erscheinen.



Natürlich trägt jede Reglementierung auch den Keim einer Über-Reglementierung in sich,

bis hin zur völlig ineffizienten Planwirtschaft.


So wie sich "Weniger Staat, mehr Privat" zunächst ja ganz gut anhört, aber eben nur bis zu einem

bestimmten Punkt, so hört sich umgekehrt "Eindämmen ausufernder Marktkräfte" auch zunächst ganz

gut an, aber eben auch nur bis zu einem bestimmten Punkt.


Deshalb ist grundsätzlich Wachsamkeit in beide Richtungen notwendig,

aber im Moment verdient die eine Richtung mehr Aufmerksamkeit.


Zurück
Oben