Hallo zusammen,
Na, da habe ich ja was aufgeworfen...
vielleicht kann ich diese "Bedingungslosigkeit", wie ich sie sehe, mit Beispielen näher bringen.
Nehmen wir an, es gibt Gott. Meint ihr, er würde Bedingungen stellen, wie wir Menschen sein müssen, damit er sie (seine Geschöpfe) lieben kann? Ist er nicht die Liebe schlechthin?
Oder etwas weltlicher: lieben Mütter ihre Kinder nicht bedingungslos? (meine tut es auf jeden Fall, egal, wie fies ich schon zu ihr war)
Oder etwas krasser: Katzen töten manche ihrer Jungen, weil sie damit das Leben der anderen sichern - in meinen Augen aus Liebe. (Tiere lieben m. E. sowieso bedingungslos, weil sie kein "weil" kennen)
Okay, das letzte Beispiel ist sicher schlecht gewählt (Liebe ist aber auch nicht moralisch), doch ihr ahnt vielleicht, worauf ich hinaus will.
Ich meine, Liebe ist das, was allem (Tun) zu Grunde liegt. Es ist das Gewahrsein, die Urgeborgenheit, die jedes Wesen anstrebt.
Daß die Suche des Menschen nach dieser Urgeborgenheit zuweilen groteske Formen annimmt, bestreite ich nicht. Dies aber meist deshalb, weil ein solcher Mensch eben den Mangel besonders stark empfindet. Auch er will eigentlich nur lieben und geliebt werden, aber er sieht kein Land. (Wenn man es nicht aushalten kann, liebe Suche, ist eine Trennung nicht falsch)
Und wir müssen aufpassen, daß wir die Liebe zu einem anderen Menschen nicht mit der Liebe an dem Gewinn verwechseln, den wir durch ihn bekommen. Der Grad zwischen Egoismus und Altruismus ist ein sehr schmaler.
Das klingt jetzt alles ein wenig abstrakt und abgehackt, aber es ist schwer, eine Bedingungslosigkeit zu erläutern, wo wir doch alle an dieses "weil" gewöhnt sind. Zufällig ist es aber nicht, lieber Fussel, eher essentiell.
Morgen sicher weiteres dazu. Einen schönen Abend noch wünscht
Minni