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Mitgefühl war einmal

xcrypto

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Registriert
28. März 2008
Beiträge
439
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AW: Mitgefühl war einmal


Hallo xcrypto,

da kann ich Dir nur vollkommen zustimmen.
Wie es hieß, hat sich in dieser psychiatrischen Klinik schon längere Zeit eine große Gleichgültigkeit gegenüber den Patienten breitgemacht.

Es gab ja auch in Europa schon mehrfach Fälle, in denen das Personal von Pflegeheimen oder psychiatrischen Kliniken Unglaubliches getan hat - ob das nun Morde waren oder Vernachlässigungen, Quälereien...

Mir scheint, dass diese Branche generell (schlecht bezahlt und seelisch überfordernd) der Grund ist, warum soetwas immer wieder vorkommt.

Du hörst ja auch immer wieder, wohin der Trend geht:
Noch weniger Pflegeleistungen, noch weniger Personal, noch weniger finanzielle Mittel - und immer mehr Patienten/Pflegebedürftige.

Ich schaue an dieser Stelle sehr pessimistisch in die Zukunft.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Mitgefühl war einmal

Man kann diese Tendenz aber auch ausserhalb von schlecht ausgerüsteten Krankenhäusern beobachten. Wenn zum Beispiel ein Unfall passiert, kommt es oft genug vor, dass sich Unmengen Leute einfinden, um zu Gaffen. Helfen tut keiner.

Oder gibt es das schon immer und es fällt heute, da darüber berichtet wird, nur mehr auf?


- xcrypto
 
AW: Mitgefühl war einmal

Man kann diese Tendenz aber auch ausserhalb von schlecht ausgerüsteten Krankenhäusern beobachten. Wenn zum Beispiel ein Unfall passiert, kommt es oft genug vor, dass sich Unmengen Leute einfinden, um zu Gaffen. Helfen tut keiner.

Oder gibt es das schon immer und es fällt heute, da darüber berichtet wird, nur mehr auf?


- xcrypto

Ich würde auf letzteres tippen, obwohl es kein großer Trost ist.

:zauberer2
 
AW: Mitgefühl war einmal

Ich kenne vom amerikanischen Gesundheitswesen nichts außer Fernsehserien wie z.B. Emergency Room. Und dort wird oft gezeigt, wie grausam im Einzelfall mit kranken Menschen umgegangen wird, die keine Versicherung vorweisen können, wenn sie einfach nicht behandelt werden, außer einer Norversorgung. Wie das wirklich aussieht, kann ich nicht beurteilen. Aber wirklich erstaunt hat es mich nicht, dass sowas wie in diesem Video geschehen kann.

Nicht erstaunt, aber entsetzt.

Angesichts solcher Geschehnisse würde ich mich sehr unbehaglich fühlen, wenn aktive Sterbehilfe erlaubt würde. In dem Ausmaß, wie Gleichgültigkeit und Abgestumpftheit im Bereich von ärztlicher Behandlung und Krankenpflege zum traurigen Alltag werden, wäre das Erlauben von aktiver Sterbehilfe ja fast schon eine Einladung zum Missbrauch. Grad Menschen, die allein, alt und pflegebedürftig, womöglich auch noch mittellos sind, wären in diesem System ziemlich gefährdet.

Immer wieder auftretende Morde in Pflegeheimen weisen doch schon darauf hin, dass das ein sehr sensibler Bereich ist, wo gerade die Menschen, die eigentlich den anderen helfen wollen, ganz leicht aus Erschöpfung und Überforderung abstumpfen.
 
AW: Mitgefühl war einmal

Hatte diesen Bericht ebenfalls gesehen und war zutiefst entsetzt darüber.
Grotesker Weise war in der gleichen Zeitung in der ich darüber gelesen hatte eine Seite weiter hinten den Bericht über Angelina Jolies Einzug in eine Klinik, wo sie ihre Zwillinge gebären sollte und wo sie fünf Zimmer belegt und sicher Tag und Nacht von einer ganzen Armada von Spezialärzten und bestqualifiziertem Pflegepersonal umsorgt wird.

Ich denke, ein grosses Problem ist, dass viele Menschen heute die persönliche Verantwortung an Institutionen delegieren. Sie fühlen sich nicht mehr zuständig, selber etwas zu tun, wenn sie merken, dass jemand Hilfe braucht.
Woran das liegen mag?

Der oben erwähnte Fall ist wahrscheinlich ein Extrembeispiel, das sicher nicht als genereller Indikator für mangelndes Mitgefühl verallgemeinert werden kann, aber dass es überhaupt zu so etwas kommen kann, ist schon sehr tragisch.
 
AW: Mitgefühl war einmal

Oder gibt es das schon immer und es fällt heute, da darüber berichtet wird, nur mehr auf?

Das trifft wohl das Ziel.


Ein, oder mehrere Gegebenheiten auf das Gesamte übertragen und Verallgemeinern, ist wie einer Statistik gleich - jedoch sicherlich nicht richtungsweisend.

Richtungsweisend ist das eigene Leben. Dieser Fall, denn Du da aufgegriffen hast, passiert weltlich zu Tausenden ähnlich in jeder Minute.

Krankenhäuser sind überall auf der Welt überlastet; und wie in jedem Beruf passieren auch dort Fehler. Mitgefühl dort zu erhoffen wäre einer Fiktion gleich und setzt eine persönliche Verbindung zur betroffenen Person voraus.

Jedoch Hilfe erwartend empfangen durch Gegenleistung, für die Mensch im Normalfall zahlen muss, wäre das Mindeste; besonders in der medizinischen Branche.

Mitgefühl ist kein aussterbendes Wort im Tun. Und ich würde es auch nicht auf ein Land, eine Gesellschaft, ein Verein, ein Beruf, eine bestimmte Situation oder Person etc. übertragen und erwarten.

Ich praktiziere es und kommt jederzeit zurück. Und dort wo es nicht zurück kommt, da sehe ich es nicht als fehlend an.


mfg
Lacu
 
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AW: Mitgefühl war einmal

Ich kenne vom amerikanischen Gesundheitswesen nichts außer Fernsehserien wie z.B. Emergency Room. Und dort wird oft gezeigt, wie grausam im Einzelfall mit kranken Menschen umgegangen wird, die keine Versicherung vorweisen können, wenn sie einfach nicht behandelt werden, außer einer Norversorgung.

Obama will es ändern.
Pflichtkrankenversicherung für jeden.
 
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