Das ist schon richtig, aber man muss unterscheiden - einmal, wer es nicht wahrnimmt, kann dazu
auch keine Meinung haben, geschweige denn für jemand eintreten - in den letzten Jahren ist da aber
viel Aufmerksamkeit dazugekommen...
und zum anderen - die Opfer werden sehr wohl wahrgenommen, aber als 'gesichtslose Menge' -
nur Wenige haben ja Kontakt mit einer/m Überlebenden - und von diesen wissen es nur ein kleiner
Prozentsatz. "Man erzählt's ja schließlich nicht Jedem, nicht wahr?" Von einer (seit 25 Jahren)
guten Freundin habe ich die Geschichte erst vor Kurzem erfahren...
In der Gegenwart? Das wäre mir neu. Wo das Gespräch darauf kommt, überschlägt sich das 'gesunde
Volksempfinden' vor Empörung, und phantastische Ideen kommen auf, 'was man mit diesen Bestien
machen müsste' - wobei 'lebenslänglich wegsperren' und 'kastrieren' noch das mildere Ende des
Spektrums sind...
Aber auch da geht es um die 'gesichtslose Menge' - wenn der Täter aus der
eigenen Bekanntschaft kommt, gibt’s 'natürlich' mildernde Umstände... 