Die palscalsche Wette geht ganz einfach. Wir haben folgene Prämissen:
Ich glaube an Gott (P1).
Ich glaube nicht an Gott (P2).
Gott existiert (P3).
Gott existiert nicht (P4).
Jetzt werden je zwei Prämissen mit einander verknüpft und der persönliche Nutzen wird abgemessen:
P1 + P3 = positiv
P2 + P4 = neutral
P1 + P4 = neutral
P2 + P3 = negativ
So soll suggeriert werden, dass ein Nichtglaube nur neutral oder schlimmstenfalls negativ enden kann, ein Glaube jedoch günstigenfalls positiv und nie negativ.
Pascal vernachlässigt aber einige wichtige Punkte:
P1 und P4 zusammen können doch negative Konsequenzen haben. Allein die Zeitersparnis. Ich denk an alle die ganzen Aktionen, die Gläubige extra aus ihrem Glauben heraus tun und nach P4 völlig sinnlos wären.
Am wichtigsten finde ich aber noch, dass er nur von den beiden Ereignissen "Gott existiert" und "Gott existiert nicht" aus. Das impliziert in Verbindung mit P1, dass wir an den einzigen bzw. "richtigen" Gott glauben. Was, wenn wir Pech hatten und gerade den falschen, einen der "Götzen", von denen die Bibel verleumdend spricht, angebetet haben? Arschkarte. 