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AW: Mein Gottesbild


Sollte eigentlich als Zustimmung gedacht sein; in Glaubensdingen ist Deine Ordnung mE zwar noch grob, aber auch komplex.


Nichts anderes sagt doch meine Abstufung in drei Stufen aus: Jeder Glaube ist individuell und muss es auch sein. Er ist genauso individuell wie wir Menschen individuell sind. Deswegen können nicht alle Milliarden Christen auf der Welt denselben Glauben, dieselbe Weltanschauung haben.

Aber ich will zur Verdeutlichung noch einiges deklaratorisch hinzufügen. Nehmen wir einfach mal dich und mich als zwei Beispiele:


Mit dem Grundgerüst des Katholizismus, nämlich der 10 Gebote, der 7 Hautpsünden und dem Gebot der Nächstenliebe bin ich einverstanden, auch, wenn ich es - wahrscheinlich - nie 100%ig leben kann. Muss ich auch nicht. Religion ist ein Ideal und Ideale sind einmal (nur) eine Zielsetzung und nicht unbedingt auch Realität. Hätten wir aber keine Zielsetzungen, würden wir uns überhaupt nicht bewegen.

Ist mir danach, in eine Kirche (jetzt als materielles  Gebäude gesehen) zu gehen, ist es ziemlich sicher, wenn ich praktisch auch die Wahl habe, eine katholische. Dabei ist mir bewusst, dass ich auch zur "Institution" katholische Kirche gehe. Das heißt - zumindest für mich - nicht, dass ich jeden Kirchenvertreter und jeden Satz in der Bibel kritiklos hinnehmen muss. 


Es ist nicht verfehlt, wenn man dabei nicht vergisst, dass es mehrere Aspekte des Menschseins gibt. Das Verhältnis zu Glaube und Gläubigkeit ist ja nur ein Aspekt. Wir dürfen vor allem das nicht vergessen, worauf wir keinen Einfluss haben. Es prägt uns die Landschaft, in der wir - vor allem die erste Zeit unseres Daseins - leben, das Klima und vor allem alle Menschen, die stärker sind als wir, auch die (oder vor allem die), die wir lieben. Unseren Glauben können wir uns, sofern wir nicht unter irgendeinem Sachzwang stehen, aussuchen, einfach, indem wir uns vorher fragen, was will ich glauben. Unsere Vererbung nicht; wir können sie nur akzeptieren und versuchen, das beste aus ihr zu machen.


Okay, wirft aber wieder die Frage auf, was eine "religiöse Weise" ist. Sicher gibt es auch hier keine genormte Auffassung. Ich kann in einer freien Gesellschaft auch der Auffassung sein, dass die Menschen, die die Bibel auslegen, nicht dazu geeignet sind. Warum fragen wir uns aber nicht, was uns gefällt UND akzeptieren gleichzeitig, das anderen etwas anderes gefällt !? Wir können dann mit den Menschen, denen das gleiche wie uns gefällt, eine nähere - wenn auch nur geistige - Beziehung suchen, ohne die anderen zu verachten bzw. zu ignorieren.


Liebe Grüße


Zeili


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