AW: Maximen einer gelingenden Kommunikation
Das halte ich an sich einmal für wertfrei !
Johann Wolfgang von Goethe sagte einmal:
"Name ist Schall und Rauch; Gefühl ist alles, . . . . "
Davon ausgehend, würde ich einmal sagen, dass Glaubenssätze, Lehren, Rechtssysteme (welcher Art auch immer), Bestimmungen etc. einmal vorwiegend aus der Einsicht entstanden, dass dort, wo mehrere Menschen zusammenleben wollen oder müssen, auch Regeln vonnöten sind. Diese Regeln wurden dann vor zweitausend Jahren oder noch früher von 2 % der Bevölkerung (denen, die sich einbildeten, die einzig Gescheiten zu sein) gemacht, seit Erfindung der Demokratie werden sie von der Mehrheit aller wahlberechtigten Bürger aufgestellt.
Um sie allen Bürgern auch ins Bewusstsein zu bringen, werden diese Regeln dann mündlich und schriftlich verbreitet (auch schon eine Form der Kommunikation). Da man schwer erkennen kann, dass diese Verbreitung auch gelungen ist, müssen sie dann noch, wieder von eigenen Leuten, überwacht werden. Wären wir alle einsichtig und kultiviert, wäre das dann genug. Sehen und hören wir uns in den Medien dann aber auch nur einmal täglich die Nachrichten an, erfahren wir, dass wir auch noch Mitbürger jenseits des 50. Lebensjahrs haben, die wir keinesfalls als sozial und/oder friedfertig bezeichnen können. Also brauchen wir - und das (leider) schon Jahrtausende, auch Menschen, die etwaige Regelverstösse (in modernen Staaten nennen wir sie Gesetze) auch ahnden.
Hätten wir genug Fantasie und/oder die nötige soziale Einstellung, würden uns die 10 Gebote und die 7 Hauptsünden (das sind insgesamt keine 200 Worte) genügen; da dies aber nicht der Fall ist, brauchen wir hunderte Gesetze mit tausenden Durchführungsverordnungen (eine davon scheint mir Dein Codex iuris canonici zu sein) und Ausnahmebestimmungen.
Würde es genug Anhänger aller Religionen geben, die die gemeinsamen moralischen Vorstellungen suchen würden, wären mMn die meisten aller bewaffneten Konflikte bereits gelöst.
Hier wird dann die - praktizierte und realisierte - Kommunikation unabdingbar.
Im wesentlichen ja; ich würde einfach sagen: hinter jedem Gesetz und jeder Regel steht eine Moral; eine davon ist der Katholizismus, das heißt aber nicht, dass die Bibelschriftsteller für alle Zeit die einzigen "Weisheitsfähigen" sein müssen; weil für viele Menschen der Begriff Moral ein rotes Tuch ist, habe ich das Wort Substanz gewählt.
Ein Meister darin, mit wenigen Worten viel auszudrücken, war der Herausgeber der Zeitschrift "Fackel", Karl Kraus.
Übrigens war auch ich lange Zeit ein Anhänger von Nietzsche, als ich aber erfuhr, wie lange er welcher Macho war und wie er endete, habe ich mich anderweitig umgesehen.
Liebe Grüße
Zeili