Eine Nachricht die sehr betroffen macht – und wieder mal zeigt, dass das hohe Alter eines Menschen den man geschätzt, gewürdigt ja sogar geliebt hat, nur bedingt diesen Verlust weniger schmerzlich macht.
"Die Sprache ist natürlich im ersten Moment immer ein Hindernis für die Verständigung" – sagte Marceau einmal – vielleicht hat er deswegen den Gesichtsausdruck und die Körpersprache mit soviel Perfektion gestaltet. So wie er diese zum sprechen brachte, waren sie in der Tat unmissverständlich.
Tiefsinnig und nuancenreich, war seine Pantomime immer auch von seiner Liebe zum Menschen bestimmt. Feiner Beobachter seiner Schwächen, seiner Unzulänglichkeit, seines Kampfes mit den Tücken des Alltags, ließ er meistens seinen Clown Bip für sich sprechen.
Und dessen Mimodramen, wie sie Marcel Marceau nannte, führten ganze Bühnenstücke auf. Mal mühsam schreitend, weil er gegen den Wind kämpft, mal liebevoll einen Schmetterling den er in seiner Hand hält, betrachtend. Den nicht anwesenden Schmetterling nahm man wahr – staunte erst am Ende dieser Sequenz, dass der Flügelschlag eigentlich die flatternde Hand von Bip gewesen ist.
http://pix.sueddeutsche.de/kultur/bildstrecke/527/134272/image_fmbg_0_3-1190543588.jpg
Bip mit dem Schmetterling – Aufnahme aus dem Jahr 2000 in Paris.
Marcel Marceau wurde am 22.März 1923 in Straßburg geboren – er war der Sohn eines jüdischen Metzgers – sein Name war eigentlich Marcel Mangel.
Der Vater wurde nach Auschwitz deportiert und ermordet, der Sohn und die Mutter konnten noch rechtzeitig flüchten.
Marcel schloss sich der Résistance an. Eigentlich war Marceau der Name der in seinem gefälschten Pass stand – er sollte ihn später weltberühmt machen.
Im Jahr 1947 fand Marceaus erste Europatournee statt – danach gründete er die "Compagnie des Mimes Marcel Marceau" der wir so viele berühmte Mimen zu verdanken haben, wie den Schweizer Clown Dimitri, den Israeli Samy Molcho, Massimo Rocchi der ein Wahlschweizer ist,– um nur einige sehr wenige zu nennen.
Als Marcel Marceau 1951 erstmals eine Tournee durch Deutschland unternahm, war er noch stark angefeindet. Dies hielt ihn aber nicht ab - und die Berliner Festwochen feierten ihn gebührend.
Bei dieser Gelegenheit äußerte sich der Mime und sagte:
"Ich war immer Anti-Nazi, aber nie antideutsch."
Später sollte er sich noch so äußern:
"Seit 1951 spiele ich auf deutschen Bühnen, hier habe ich meine größten Erfolge gefeiert."
Marcel Marceau wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Von seinen zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen möchte ich hier noch nennen:
Offizier der französischen Ehrenlegion, 1986
Commandeur des Arts et des Lettres
Träger des französischen Verdienstordens
Ehrendoktorwürde mehrerer US-amerikanischer Universitäten
Im Jahr 1993 wurde Marcel Marceau von der Académie des Beaux-Arts unter ihren "Unsterblichen" ernannt.
Kurz wäre noch sein großes Engagement für ältere Menschen hier zu erwähnen – als UN-Botschafter vertrat er deren Interessen seit 2001.
Marcel Marceau wird in den folgenden Tagen auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise beigesetzt – den genauen Termin und auch Näheres über dem Tod des Künstlers möchten seine Kinder erst zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen.
"Die Sprache ist natürlich im ersten Moment immer ein Hindernis für die Verständigung" – sagte Marceau einmal – vielleicht hat er deswegen den Gesichtsausdruck und die Körpersprache mit soviel Perfektion gestaltet. So wie er diese zum sprechen brachte, waren sie in der Tat unmissverständlich.
Tiefsinnig und nuancenreich, war seine Pantomime immer auch von seiner Liebe zum Menschen bestimmt. Feiner Beobachter seiner Schwächen, seiner Unzulänglichkeit, seines Kampfes mit den Tücken des Alltags, ließ er meistens seinen Clown Bip für sich sprechen.
Und dessen Mimodramen, wie sie Marcel Marceau nannte, führten ganze Bühnenstücke auf. Mal mühsam schreitend, weil er gegen den Wind kämpft, mal liebevoll einen Schmetterling den er in seiner Hand hält, betrachtend. Den nicht anwesenden Schmetterling nahm man wahr – staunte erst am Ende dieser Sequenz, dass der Flügelschlag eigentlich die flatternde Hand von Bip gewesen ist.
http://pix.sueddeutsche.de/kultur/bildstrecke/527/134272/image_fmbg_0_3-1190543588.jpg
Bip mit dem Schmetterling – Aufnahme aus dem Jahr 2000 in Paris.
Marcel Marceau wurde am 22.März 1923 in Straßburg geboren – er war der Sohn eines jüdischen Metzgers – sein Name war eigentlich Marcel Mangel.
Der Vater wurde nach Auschwitz deportiert und ermordet, der Sohn und die Mutter konnten noch rechtzeitig flüchten.
Marcel schloss sich der Résistance an. Eigentlich war Marceau der Name der in seinem gefälschten Pass stand – er sollte ihn später weltberühmt machen.
Im Jahr 1947 fand Marceaus erste Europatournee statt – danach gründete er die "Compagnie des Mimes Marcel Marceau" der wir so viele berühmte Mimen zu verdanken haben, wie den Schweizer Clown Dimitri, den Israeli Samy Molcho, Massimo Rocchi der ein Wahlschweizer ist,– um nur einige sehr wenige zu nennen.
Als Marcel Marceau 1951 erstmals eine Tournee durch Deutschland unternahm, war er noch stark angefeindet. Dies hielt ihn aber nicht ab - und die Berliner Festwochen feierten ihn gebührend.
Bei dieser Gelegenheit äußerte sich der Mime und sagte:
"Ich war immer Anti-Nazi, aber nie antideutsch."
Später sollte er sich noch so äußern:
"Seit 1951 spiele ich auf deutschen Bühnen, hier habe ich meine größten Erfolge gefeiert."
Marcel Marceau wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Von seinen zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen möchte ich hier noch nennen:
Offizier der französischen Ehrenlegion, 1986
Commandeur des Arts et des Lettres
Träger des französischen Verdienstordens
Ehrendoktorwürde mehrerer US-amerikanischer Universitäten
Im Jahr 1993 wurde Marcel Marceau von der Académie des Beaux-Arts unter ihren "Unsterblichen" ernannt.
Kurz wäre noch sein großes Engagement für ältere Menschen hier zu erwähnen – als UN-Botschafter vertrat er deren Interessen seit 2001.
Marcel Marceau wird in den folgenden Tagen auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise beigesetzt – den genauen Termin und auch Näheres über dem Tod des Künstlers möchten seine Kinder erst zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen.