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AW: Logik und Emergenz im Wiederspruch?




Nun ja - das man so viele Themen zusammenfasst hat einerseits den Vorteil, dass jene, die nur Kurzschrift-Postings lesen, sich zurückhalten und anderseits kann man überschneidende Themen zusammen abhandeln.

Der Nachteil ist, dass man zu Beginn viele Begriffe erstmal definieren muss, um die Aussagen und Zusammenhänge überhaupt verstehen zu können.




Logik ist für mich die Struktur der Denkform. Sie ist Teil der Philosophie, so wie diese die Geometrie des Denkens darstellt. Die mathematische Logik hat eine spezielle Aufgabe, nämlich Kriterien anzugeben, die formal richtige und unrichtige Aussagen unterscheidet und Ergebnisse mit Werten hervorbringt.

Die Form der Logik ist nicht weiter simplifizierbar.

Das die Physik eine "simple Logik" enthält, mag sein, jedoch kann auch die Physik komplexe logische Strukturen beinhalten, die mein logisches Verständnis übersteigen. Ich denke da konkret an die Tatsache, dass in einem schwarzen Loch, die uns bekannten Gesetze der Physik aufgehoben werden und eine echte Singularität entsteht, also die Dimensionen von Raum und Zeit mit der Masse in der Bewegung in einer unendlichen Dichte zu einem Punkt verschmilst... ... ... das ist für mich keine einfache Logik...


Gerade das Beispiels mit der Physik zeigt es doch ganz klar und deutlich auf: Die Lücken in der Erkenntnisfähigkeit des Menschen, also das, was wir uns nach physikalischen Gesetzmäßigkeiten erklären können, sind enorm. Bis heute kann uns niemand konkret sagen, wie der Urknall exakt von statten ging, was es mit der dunklen Materie/dunkle Engergie (also die nicht-sichtbare) wirklich aufsich hat und wie sich beispielsweise eine Galaxie exakt bildet....

Selbst so revolutionäre physikalische Theorien, wie beispielsweise die Raumzeit nach Einstein, werden überarbeitet, erneuert, verfeinert...




Da gebe ich Dir in sofern recht, wie man beliebige Aussagen formulieren mag, jedoch halte ich dagegen, dass es nicht für alle kausalen Zusammenhänge eine exakte Erklärung oder Vorraussage abgeleitet werden kann. Man bedenke die feststellbaren und wahrnehmbaren Kausalitäten in der Astrologie. Mal bedeutet die Venus im ersten Haus eine unruhige, unbeständige Kindheit, mal außerordentlich hohe charismatische Ausstrahlung, mal ein Hang zum Künstlerischen, Ästhetischen, mal alles ein bischen oder aber fast nicht davon. Der menschliche Horizont ist eben zu klein, um alle Kausalitäten in der Gesamtbetrachtung zu berücksichtigen und so gibt es immer Bereiche, die noch nicht bedacht, erkannt, erklärt und verstanden sind...




Nein - das bezweifle ich stark.

Weder in der Theorie noch in der Praxis kann man die Zukunft exakt errechnen.


Ich bin ehrlich gesagt auch Deiner Denkweise dann nicht schlüssig nachgekommen.

Was soll das Folgende aussagen?

Nur das es dämlich ist?




Determinismus:


Die Neigung zum Deterimismus verhindert die Freiheit und das Ideal.

Selbst die Relativierungen, wie beispielsweise bei Spinoza oder Freud in weichen und starken Determinusmus, im Indeterminismus oder Alternativismus können das Optimum dessen was möglich sein kann, reduzieren. Beachte Konjuktiv!

Die Gefahr einer Selbsttäuschung geht mit jeder Determinierung einher.

Wenn überhaupt, dann ist sie eben nur eine zeitlich befristete Determinierung, welche keine absolut allgemeingültige Weltformel hervorbringt. (Vom Satz des Pythagoras u.ä. mal abgesehen...)




"mehr als 1 universum" - das hinterfrage ich derweil auch, möchte zu diesem Faden verbinden....

https://www.denkforum.at/forum/showpost.php?p=226752&postcount=20




Nein!

Das Unmögliche ist nicht möglich.

Das was ist, ist nicht möglich.

Nur was NICHT ist, ist möglich.




Na jetzt gehen sie mit Dir durch....

Scherzfragen werden scherzhaft beantwortet....

>>> nur mit langen schöÖönen Beinen <<<

:geist:


Wenn es ein oder mehrere Universen gäbe - ich weiß es nicht und man kann es nicht beweisen - dann können wir KEINE Aussagen darüber formulieren, weil wir keine Anhaltspunkte darüber haben, wie dieses Paralelluniversum/-en beschaffen sind. Prof. Lesch nennt dies Innenarchitektur (Aussagen über unser Universum vom Urknall bis JETZT) oder Außenarchitektur (Aussagen VOR dem Urknall, außerhalb unseres Universums, Jenseits usw...)




Ich mag ja Zahlen und Meister Pythagoras, für den alles Zahl war und die Verhältnise und Proportionen zueinander die Harmonie bestimmen usw...


Aber Zahlen sind nur Hilfmittel des abstakten Denkens.

Ich habe noch nie wirklich eine Zwei oder eine Fünf gesehen, sondern nur zwei Bäume oder fünf Blumen usw...




Die Ontologie ist ein Begriff der neuzeitlichen Philosophie und bezeichnet den Bereich der Metaphysik. Der Gegenstandpunkt ist die Phänomenologie.

Stark vereinfacht kann man sagen, dass die Ontologie einen theoretischen Realismus, die Metaphysik einen spekulativen Realismus (Idealismus) und die Phänomenologie den praktischen Realismus hervorbringt.


Die für mich interessanteste Mischung aus diesen unterschiedlichen Perspektiven konnte Hegel in der "Phänomenologie des Geistes" mit dem Begriffen des Aboluten, des Weltgeistes usw... formulieren. Anhand der schwierigen Sprache kann man die Komplexität jener Gesamtzusammenhänge erkennen. Das absolute Wissen ist die Wissenschaft, die sich stets neu bildet, weil das Denken nie endet und

"aus dem Kelche dieses Geisterreiches (Denk-reich)

schäumt ihm seine Unendlichkeit."


Hegel ist an mehreren Stellen hier im Forum thematisiert....

https://www.denkforum.at/forum/showpost.php?p=224443&postcount=26


Also zurück zur Frage:

Es spricht GEGEN den Determinismus, dass dieser festgezurrt, verankert, geknebelt und ver_formt ist und man dabei den Bereich des Möglichen - sowohl in der Realität, als auch in Gedanken und Vorstellungen - reduziert.

Alles ist in Bewegung und in der Zeit, die wir leben können, verändern sich die Dinge in uns und um uns herum. Daher kann man in dem selben Fluss nur einmal hineinsteigen - alles fließt, nach Heraklit - bei Hegel ist es die flüssige Natur.

"Die selbe Blume die heute noch steht ist morgen dem Tode geweiht." Thoreau

Also nochmal:

Das Gestern ist heute überholt und das Heute ist morgen bereits Vergangenheit.


Erst in der Rückschau kann man vorgelagerte Fehler erkennen und diese nachträglich korrigieren.




... ist kein Hinweis auf den Determinismus!!!

... ist eine weise Einsicht, dass es im Bereich der spekulativen Metaphysik doch Möglichkeiten gibt, die man sich offen halten lassen sollte (wenn man nicht "dumm" ist)


Ich möchte auch an dieser Stelle nicht zu viel in dieses Zitat hineindeuten... Dazu müsste ich den kompletten Briefwechsel und die konkreten Hintergründe kennen - tue ich (noch) nicht...




Ich stehe völlig auf der Leitung und kann diesen Gedanken nicht folgen.

Nicht bewegen und unendlich groß???


Evtl. nur ein Sprachproblem.... Sei so gut und drücke dies mit anderen Worten aus und beschreibe mir, wie Du hier den Zusammenhang herstellst.....


ein synthetisches urteil a priori? kann ich nicht beantworten, weil ich gar nicht weiß, wie Du dies meinst.




Ich kann diese Fragen verstehen, jedoch kann ich nicht die Bedeutung dieser ganzen "A-priori-Attitüden" teilen. Man darf die Logik nicht überstrapazieren. Und a priori, also der ganze Apriorisismus ist mir zu sehr dem Rationalismus gefällig. Man soll mit Ratio denken, doch mein Handeln und Tun ist nach dem IDEAL ausgerichtet.

Realistischer Idealismus - ideeller Realismus - phantastischer oder magischer Realismus (in der Kunst)


°°°

"Die Komplexität der Philosophie ist nicht die ihrer Materie, sondern, die unseres verknoteten Verstandes." Wittgenstein


Also müssen wir den Verstand aufknoten und nicht die Materie neu zurechtstricken. Vernunft/Verstand = Ratio ° Rationalismus = eine vernüftige Wirklichkeit => die gilt es zu entknoten...


Man darf auch ganz pauschal sagen, dass man UNVERNÜNFTIG sein darf (nicht soll oder muss, sondern DARF)....wenn es fruchtet...


:blume1:


Lieben Denkergruß

Axl


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