AW: Logik der Stufe II
Einverstanden....
Statt den Begriff "Gegensätzlichkeiten" sind es eben die Unterschiedlichkeiten.
"Im Auge des Betrachters" zeigt die Unterschiedlichkeit doch an. Sie variirt aufgrund der Individualität des Menschen. Das wollte ich zum Ausdruck bringen.
Eine offene Frage hält die Antwortmöglichkeiten möglichst groß und beschränkt sich nicht auf JA oder NEIN, DIES oder DAS, sondern hat viel mehr Auswahlmöglichkeiten, als im "Binär-Modus" möglich sind.
Typischen geschlossene Frage: "Willst Du oder willst Du nicht?" Da bleiben einem nur zwei Möglichkeiten auf diese Fragestellung zu antworten und damit ist diese Frage abgeschlossen.
Typische offene Frage wäre: "Was willst Du?" Diese Frage eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten. Der Radius dessen, was man als Antwort erwidern kann ist sehr viel größer.
Ich befürchte, dass jede Theorie ihren Haken - oder wie Du es schriebst einen Fehler hat. So einfach seine Ängst über Bord zu werfen, klappt dies wohl nur selten. Das Einfache und Bequeme ist es, den Ängsten nachzugeben, um sich wieder im Bereich der Sicherheit zu wägen. Wenn einem ein Sache aber am Herzen liegt, die Leidenschaft einem ergreift und der Wille zur Überwindung der eigenen Blockarden und Ängste stark genug ist, dann funktioniert das - zu mindestens bei mir ist es so.
Das sehe ich auch so oder so ähnlich...
Das man immer wieder in alte Verhaltensmuster zurück fällt, kenne ich aus eigene Erfahrung. Jedoch ist dies nur ein weiterer Grund dafür, dass man die Sache vom Neuen versucht zu überwinden, wenn einem der "innere Schweinehund" wieder zurückwirft.
4.115 bezieht sich noch auf 4.11 und bezeichnet meiner Meinung nach, die Unterscheidung zwischen wahren Aussagen (Sätzen) der Naturwissenschaft und ihre Abgrenzung zu dem "Unsagbaren", also zu dem Teil der Philosophie, welcher nicht beweisen werden kann. (Metaphysik, bei Wittgenstein das Mystische).
4.12 ff. unterschiedet zwischen Form der Logik und logische Inhalte. Das was bei Wittgenstein nicht gesagt werden kann, kann gezeigt werden. Also das Erlebnis und die Erfahrung stehen JEDEM offen, auch wenn man es nicht begreifen kann.
Im Übrigen tolle Aussagen von Wittgenstein....
5.47 ff. sind in der Bedeutung schon konkreter. Es geht um die Form des Ausdruck und nicht mehr um den Begriff als solches. Jedoch glaube ich, dass man auch unlogisch denken kann, entgegen der Aussage von Wittgenstein. Dies aber auch nur darum, weil man (ganz allgemein) denkfaul geworden ist und sein denken selbst beschränkt und vorzeigtig relativiert und reduziert. Dann kommen halt logische Fehler zum Vorschein und/oder erscheinen die Dinge unlogisch.
Diese alberne Dämlichkeit begegnet uns doch tagtäglich.
So bilden wir unsere Stereotypen und Ressentiments. Ich denke diese logische Falle betreten wir immer wieder auf Neue.
Die Sinn- und Bedeutungsebenen von Begriffen, Wörtern und Symbolen zu klären und in Erfahrung zu bringen ist sicherlich umfangreich, aber für das Verständnis bei mir von entscheidener Bedeutung. Allerdings habe ich mich jetzt nicht speziell unter dem Oberbegriff Semantik mit all jenen Dingen beschäftigt. Der linguistische Hintergrund der Dinge interessiert mich schon, also der Ursprung des Zeichens, des Begriffs, der Wörter, aber nicht die detailierte sprachwissenschaftliche Historie eines jeden Begriffs durchs alle Epochen....

gerne wieder 
Lieben Gruß
Axl