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Das menschliche Hirn darf gerne wie das Universum funktionieren, aber es weist nicht die selbe Komplexität auf. Wäre das Gehirn gleich komplex oder komplexer als das Universum, dann könnten zeitlose Allgemeingültigkeiten über das Universum abgeleitet werden. Wie es aber ist, hinkt das Gehirn dem Universum hinterher und zwar buchstäblich: Es kann erst hinterher verstehen, wenn etwas abgelaufen ist.



Abstrahierst du da die Zeit komplett oder teilst du sie einfach nur anders ein als in das vorher-jetzt-nachher Schema?





Das sind gute Fragen, wirklich... da Schwachstellen:-(


Zum einen könnte man argumentieren, dass es keinen Zwischenraum gibt und eine Aktion prinzipiell eine Reaktion auslöst. Aber wir sind ja auch denkende Wesen und keine Steine, weshalb in dem Zwischenraum etwas los sein muss. Darin enthalten sind:


- die Beobachtung der Aktion

- die Beurteilung der Aktion

- die Reflektion über mögliche Reaktionen

- die Entscheidung für eine Reaktion


Also einiges. Es ist auch so, dass auf prinzipiell wie praktisch jeder dieser vier Vorgänge ebenfalls Aktionen sind. Man könnte also sagen, dass ein Aktions-Reaktions-Paar diese vier Zwischenaktionen- und reaktionen beinhalten muss. Dabei lässt sich das erste AR-Paar definieren als etwas äußeres, das sich abspielt (ausgehend von einer Person oder der Umwelt) und auf das die Reaktionskaskade folgt. Die äußere Aktion löst also die erste Reaktion der Beobachtung aus und sobald diese abgeschlossen ist wird auch die Beobachtung zur (inneren) Aktion, auf die dann die (innere) Beurteilung folgt. Die Beurteilung löst als Aktion dann die (innere) Reflektion aus und diese wiederum wird zur Aktion für die Reaktion der (inneren) Entscheidung. Final kommt schliesslich die nach außen gerichtete Reaktion.


Ist also doch keine Schwachstelle, sondern nahtlos definiert (hehe).




Ja, manchmal ist die Sache verzwickt. Meine Ausrede ist die prinzipiell inhärente Abstraktion der philosophischen Betrachtung. Insofern ist es gerechtfertigt, Annahmen zu treffen, die prinzipiell zwar möglich sind, die in der Praxis aufgrund der allgemeinen Unzulänglichkeit nicht immer funktionieren. Ich hab sogar eine gute Begründung, das aber an anderer Stelle. :)




Dieses Problem meine ich eben mit der Kategorisierung der Zeit lösen zu können. Die Aktion ist immer Vergangenheit, die Reaktion ist immer Gegenwart und die nächste Aktion (oder Reaktion auf die Reaktion) ist immer Zukunft.


So löst sich das Dilemma recht elegant wie ich meine, da du zeitlich alles einordnen kannst und nur eins pro Zeitkategorie übrig bleibt. Sobald eine Aktionskaskade dann Vergangenheit ist wird sie zum rekursiven Pfad mit marginalen Schritten, der dann - prinzipiell zumindest - leicht abgegangen und verstanden werden kann.


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