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Auf Thema antworten

Liebe Marianne,


nur dass wir uns nicht missverstehen (was ich nicht glaube): Luhmanns Philosophie ist überhaupt nicht wertend (streng genommen betreibt er ja auch Soziologie) und die Sache mit dem blinden Fleck nur ein kleiner, wenn auch ein Kern seines "Modells". Das "Erleben des Nichterlebens" muss also nicht unbedingt erschreckend sein oder in Depressionen führen - aber es kann natürlich dorthin führen. Ich denke, dass frühere Philosophien (Existentialismus u.ä.) das Problem innewohnte, zwar das Phänomen erkannt und erspürt zu haben, aber nicht ein vollständiges Modell zu besitzen, um die Sache zu Ende zu denken. Mit dem Verlust Gottes (der das Paradox auflösen konnte) mussten sie daher Ersatz finden in einer Art Moral als höheres Prinzip. Aber dieses Prinzip bringt einen hohen Anspruch mit sich und das Leben einiger diieser Philosophen zeigt die Schwierigkeiten in der Praxis...

Das Tröstlichste ist daher, ich wiederhole mich, zu denken, dass es eben so sein muss, weil es eben nur so sein kann. Denn diese Denkweise belässt das Problem auf der Ebene, wo es hingehört - nicht in Richtung Moral oder Wertung, sondern einfach nur auf der Ebene "Sinn".




Zu dem Problem der Unmöglichkeit des Verstehens liefert das Konzept Luhmanns hervorragende  Ansätze. Hier verweise ich nochmals auf "Liebe als Passion".

Aber das ist ein Thema, das mich über alle Maßen fasziniert und beschäftigt. Zu diesem Bereich "Unmöglichkeit der Verständigung" vielleicht demnächst eine eigene Spalte.


Viel Grüße


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