AW: Lebe ich überhaupt MEIN Leben?
Mein Standpunkt unterscheidet sich in manchem von denen die Ihr hier schildert, Lilith und Ela.
Ich befürworte durchaus auch die Hilfe eines professionell geschulten Menschen, selbstverständlich diejenige eines Arztes, aber auch eines Psychotherapeuten.
Es gibt schwere Lebenskrisen in denen wir hineingeraten, z.B. eine plötzlich festgestellte schwere Krankheit, bei der das Warum unweigerlich im Raume steht.
Erst als rebellierende Frage in etwa übersetzbar mit warum gerade ich? – danach aber im Sinne von was hat wohl mit dazu beigetragen?
Schwer sich solche Fragen, die m.E. sehr wichtig sind, alleine zu beantworten. Auch würde es zu einer immerwährenden Beschäftigung mit der eigenen Person führen – und das ist nicht so sehr mein Ding. Wenn man aber die eigene Problematik dabei auch von außen reflektiert erfährt, wird man ganz sicher in seiner Lebensführung manches ändern. Im guten Sinne – und sicherlich nicht dadurch dass diese Änderungen einem von außen nahe gelegt werden.
Nein, sie haben einen persönlichen Wert nur wenn man das plötzlich selber herausfindet und auch möchte, der Psycho hat dabei eine Funktion die man mit einem Katalysator vergleichen könnte.
Kurz ausgedrückt: wir brauchen in solchen Situationen das Gegenüber, nach meiner Meinung ein geschultes Gegenüber, welches auch schon aus der Art der Fragen die sich der Client stellt, vieles erfasst.
Und aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass solche Konfrontationen (kein ganz adäquater Ausdruck), auch wenn sie zeitweilig krisenhafte Zustände auslösen können: sie sind fruchtbar und bringen uns viel weiter.
Eben im Begreifen dessen was überhaupt unser Leben ist…Und die Herausforderungen des Lebens, wie du Lilith sie nennst, erscheinen einem fast schon als völlig normal.
Liebe Grüße
Miriam