Nachmittagsphantast
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- 27. Januar 2006
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Lasttier
Ein Berg. Ein Tal. Ein Weg. Eine zentnerschwere Last. Mühsam trage ich den Felsbrocken hinauf, ehe er erneut donnernd zu Tal stürzt und alles Leben mit sich reißt. Die Blüten verwelken, nachdem sich giftiger Staub über sie gelegt hat. Gethier rafft es im Zeitraffer dahin, zerquetscht beim Aufprall des gewaltigen Felsen, der sie mit voller Wucht am Nabel der Welt trifft. Stille senkt sich über den Krater nieder, der vom Meteorit getroffen wurde, welcher mir vom Herzen fiel. Welchen Preis musste all das irdische Leben zahlen, um ein einziges Leben zu schützen? Hoffnungslosigkeit breitet sich mit der Geschwindigkeit eines Tsunamis aus. Sie erfasst auch die tiefen Sorgenfalter, die geheuchelten Gottesanbeterinnen und die emsigen Faultiere. Nichts entkommt. Dieser Wut, die sich da plötzlich als Riss in Mutter Erde auftat. Der Weg ist steiler geworden. Schmaler. Ich wandle auf einem Grat. Links und rechts geht es senkrecht bergab. Ein Fehltritt wäre tödlich.
Über mir ist ....nichts... ein unendlich weiter Ausblick in eine fremde, unendlich große Welt. Ich bin ein Nichts darin, eine winzige Zelle, ein kleiner Fleck in einer Welt, die niemand jemals ganz durchschreiten wird. Die Welt leidet unter Atemnot. Sie ersäuft in den Wogen unpazifischer Tränen. Sie erstickt am eigenen Fortschritt, sich selbst begreifen zu wollen. Sie gleicht einer Minensuche, die jedes wissende Individuum bei der Entdeckung seiner Bestimmung auslöscht. Ich stehe nun am Gipfel des Berges. Unter mir ein totes Tal, dessen Wege von Leichen gesäumt werden. Über mir der chemikalienverseuchte Himmel, der nur blau ist, weil wir glauben, blau sei ein guter Kompromiss. Der Fels, auf dem ich stehe, ist brüchig. Ein wankelmütiger Riese. David gegen Goliath, denke ich. Ich werfe den ersten Stein.
Inntranetz, 6.November 2006, 04.05 MEZ
Ein Berg. Ein Tal. Ein Weg. Eine zentnerschwere Last. Mühsam trage ich den Felsbrocken hinauf, ehe er erneut donnernd zu Tal stürzt und alles Leben mit sich reißt. Die Blüten verwelken, nachdem sich giftiger Staub über sie gelegt hat. Gethier rafft es im Zeitraffer dahin, zerquetscht beim Aufprall des gewaltigen Felsen, der sie mit voller Wucht am Nabel der Welt trifft. Stille senkt sich über den Krater nieder, der vom Meteorit getroffen wurde, welcher mir vom Herzen fiel. Welchen Preis musste all das irdische Leben zahlen, um ein einziges Leben zu schützen? Hoffnungslosigkeit breitet sich mit der Geschwindigkeit eines Tsunamis aus. Sie erfasst auch die tiefen Sorgenfalter, die geheuchelten Gottesanbeterinnen und die emsigen Faultiere. Nichts entkommt. Dieser Wut, die sich da plötzlich als Riss in Mutter Erde auftat. Der Weg ist steiler geworden. Schmaler. Ich wandle auf einem Grat. Links und rechts geht es senkrecht bergab. Ein Fehltritt wäre tödlich.
Über mir ist ....nichts... ein unendlich weiter Ausblick in eine fremde, unendlich große Welt. Ich bin ein Nichts darin, eine winzige Zelle, ein kleiner Fleck in einer Welt, die niemand jemals ganz durchschreiten wird. Die Welt leidet unter Atemnot. Sie ersäuft in den Wogen unpazifischer Tränen. Sie erstickt am eigenen Fortschritt, sich selbst begreifen zu wollen. Sie gleicht einer Minensuche, die jedes wissende Individuum bei der Entdeckung seiner Bestimmung auslöscht. Ich stehe nun am Gipfel des Berges. Unter mir ein totes Tal, dessen Wege von Leichen gesäumt werden. Über mir der chemikalienverseuchte Himmel, der nur blau ist, weil wir glauben, blau sei ein guter Kompromiss. Der Fels, auf dem ich stehe, ist brüchig. Ein wankelmütiger Riese. David gegen Goliath, denke ich. Ich werfe den ersten Stein.
Inntranetz, 6.November 2006, 04.05 MEZ