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"Glaube, Rede, Lehre und Kunst sind frei!" Grundgesetz des Gemeinsamen Wesentlichen


Lieber Paul!


Ich denke, meine Botschaft in Form dieses Briefes wird es nicht leicht haben Karol Wojtyla zu erreichen, denn die Zeiten haben sich zu Schwereren geändert. Es gibt immer mehr Briefe und immer weniger Botschaften, die ihr Ziel mit Sicherheit erreichen.


Seit geraumer Zeit wird immer eifriger nach dem Schlüssel gesucht und es kann nicht mehr lange dauern, bis man ihn findet.


Wir suchen alle, denn ich habe ihn verlegt.


Weißt Du, ich gelte z.Z. als nicht ganz dicht. Ich genieße eine gewisse Narrenfreiheit.


Wir sind aber viele, die etwas gegen den Feind: Zwiespalt, und seine Handlanger: Gleichgültigkeit und Isolation haben.


Wir leben mit Markierung zur Auffindung, Meinungsteuerung, Gefühlsbeeinflussung,

Bürgerkontrolle, Massenlenkung, Lauschangriff, Verschlüsselung, Massendatenverarbeitung, Genom- Haarp- und KI- Projekt, Genetische Manipulation, Fleischtreibhaus, Hybriden, Gift,

Bewußtseinskontrolle, Elend, Kindermißbrauch, Familienstreit, und Verunreinigung.


Hast Du nicht so viel bewirken können, wie Du das erhofft hast, verzage nicht! Du hast eine Menge bewirkt. Viele haben begriffen, daß die Menschlichkeit eher siegt, wenn sie auf einmal und aus unzähligen Quellen zu sprudeln beginnt.


Sein Werk ist vollbracht. Die Welt bewegt sich. Wir kommen zwar auf Füßen nach ROM, einige von uns haben jedoch Siebenmeilenstiefel an, denn die Zeit drängt, daß wissen wir.


Ich bin halb Ungar, halb Pole, halb Jude, halb Christ, halb Mann, halb Frau, halb Kind,

halb Franzose, halb Deutscher, halb Gesund, halb Krank, halb Jung, halb Alt, halb technisch,

halb human, halb gebildet, halb friedlich und halb nicht,... ich habe gesucht und ich habe gefunden. Zur Zeit schreibe ich. (Polak Vegier dwa bratanki, i do slabli i do szklanki!*/ Lengyel Magyar két jó barát, együtt harcol, s issza borát/ ).


*Pole, Ungear sind zwei gute Freunde, sie kämpfen und trinken zusammen.


Halb verständlich, halb blind, halb taub, halb schnell, halb schwarz, halb weiß, halb Europäer

und halb nicht, halb Taube, halb Wal, halb Pferd, halb Fisch, halb Buda, halb Pest, Nord- und Südkorea, Nord- und Südjemen, Äthiopien und Eritrea, Masai, Fabrikarbeiter, Bauer,

glücklich und fest, wie ein Fels, Ost und West, hin und her, ein Berliner, ein Tel Aviv-er,

Brückenbauer, ein Warsower, ein Prager, ein New York-er und ein Londoner, ein Hiroshimer,

ein Kurde, ein Türke, ein Iraker, ein Kuwaitaner, ein Baske, ein Inder, ein Araber, halb gelb, halb grün, halb rot, halb grau, halb blau, halb ich... und das sind wir alle, jetzt weiß ich`s.

  

Mein lieber Paul, in deinem Alter werde ich schon lange blind sein („... wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wohin du nicht willst“), denn ich habe die Sonne gesehen. Ich bin glücklich.


Viva Via Veritas et Vita:

                                                     Peter


Peter Simon,   Budapest, Köln, Paris, New York, Bagdad, Tokio, Delhi, Mexiko, Athen, Helsinki, Peking, Moskau      Kurz vor 42, den 12.10.1999



Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!

Einsam ist jeder Busch und Stein,

Kein Baum sieht den andern,

Jeder ist allein.


Voll von Freunden war mir die Welt,

Als noch mein Leben licht war;

Nun, da der Nebel fällt,

Ist keiner mehr sichtbar.


Wahrlich, keiner ist weise,

Der nicht das Dunkel kennt,

Das unentrinnbar und leise

Von allen ihn trennt.


Seltsam, Im Nebel zu wandern!

Leben ist Einsamsein.

Kein Mensch kennt den andern,

Jeder ist allein.



Hermann Hesse November 1905


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