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Rhona
Guest
Es wurde hier schon häufiger die Frage gestellt, was Kunst ist und ob sie alles darf.
Da ich mich seit spätestens heute zu den talentiertesten Expressionisten der Gegenwart zählen darf, was ich anhand einer 1+, die ich zusammen mit Matz, einem Mitschüler, für eine Gemeinschaftsarbeit in Kunst bekam,belegen kann, erzähle ich euch, wie leicht es ist, Kunst zu "machen".
Unser Kunstlehrer, ein stolzer Schüler Beuys, dem während des Studiums die Ehre zuteil wurde, bei einer Aktion Beuys mitzuwirken, die hinterher von der Presse als "Kreuzigung mit homo-erotischer Ausstrahlung" gelobt wurde, und der noch heute ins Schwärmen gerät, wenn er davon erzählt, erteilte unserer Stufe die Aufgabe, jeweils zu Zweit ein expressionistisches Objekt von deutlicher Aussage zu erschaffen.
Matz und ich wollten es auf die Spitze treiben und beschlossen, diesen Kunstlehrer sowie sein Kunstverständnis auf die Probe zu stellen.
Wir besorgten uns einen großen Bogen Tonpapier, das wir total wirr mit bunten Farben, richtig schön grell, bekleckerten. In der Mitte befestigten wir ein Stück Hartkäse aus Ziegenmilch und links daneben einen weißen Pappteller. Dann bekritzelten wir das Ganze mit saublöden Sprüchen. U.a. waren welche dabei, wie: "Frisch eingeschulte Kinder soll man nicht vergraben", " Kindermund tut Wahrheit kund", "Kaffee oder Tee?", "Mein Name ist Bartholomäus", " Ziegen? Heidi oder Peter?", "Hitzefrei ist aller Laster Anfang" und noch jede Menge andere Sinnlosigkeiten. Das Machwerk bekam von uns den Titel " Aussage: Ein Versuch".
Während manch andere Schüler sich eine Heidenarbeit machten und tagelang überlegten, was sie denn Künstlerisches von hoher Aussagekraft schaffen könnten und für ihr Werk trotzdem nur mit einer schlappen Drei benotet wurden, bekam unser "Kunstwerk" eine glatte Eins.
Heute brachten wir es sogar auf eine Eins plus, indem Matz in der mündlichen Interpretation und Analyse besagtem Kunstlehrer erklärte, dass wir mit unserer Arbeit eigentlich nur den heutigen Jugendwahn und das Philistertum anprangern wollten, worauf das Lehrerlein freudig aufsprang und vor dem gesamten Kurs erklärte, dass er genau diese Aussage in unserer Arbeit erkannt hätte, uns aber leider nicht höher benoten dürfe, als mit einer Eins plus.
Aber die Krönung kommt noch!! Die größte Glasvitrine, die in der Eingangshalle der Schule steht, wird morgen ausgeräumt, damit unser "Kunstwerk" "Aussage - Ein Versuch" auch den Platz bekommt, den es verdient!!!!!
Falls also noch jemand Fragen hat, oder wissen will, was Kunst ist und was sie eigentlich ausmacht, wendet euch vertrauensvoll an mich.
Rhona
Da ich mich seit spätestens heute zu den talentiertesten Expressionisten der Gegenwart zählen darf, was ich anhand einer 1+, die ich zusammen mit Matz, einem Mitschüler, für eine Gemeinschaftsarbeit in Kunst bekam,belegen kann, erzähle ich euch, wie leicht es ist, Kunst zu "machen".
Unser Kunstlehrer, ein stolzer Schüler Beuys, dem während des Studiums die Ehre zuteil wurde, bei einer Aktion Beuys mitzuwirken, die hinterher von der Presse als "Kreuzigung mit homo-erotischer Ausstrahlung" gelobt wurde, und der noch heute ins Schwärmen gerät, wenn er davon erzählt, erteilte unserer Stufe die Aufgabe, jeweils zu Zweit ein expressionistisches Objekt von deutlicher Aussage zu erschaffen.
Matz und ich wollten es auf die Spitze treiben und beschlossen, diesen Kunstlehrer sowie sein Kunstverständnis auf die Probe zu stellen.
Wir besorgten uns einen großen Bogen Tonpapier, das wir total wirr mit bunten Farben, richtig schön grell, bekleckerten. In der Mitte befestigten wir ein Stück Hartkäse aus Ziegenmilch und links daneben einen weißen Pappteller. Dann bekritzelten wir das Ganze mit saublöden Sprüchen. U.a. waren welche dabei, wie: "Frisch eingeschulte Kinder soll man nicht vergraben", " Kindermund tut Wahrheit kund", "Kaffee oder Tee?", "Mein Name ist Bartholomäus", " Ziegen? Heidi oder Peter?", "Hitzefrei ist aller Laster Anfang" und noch jede Menge andere Sinnlosigkeiten. Das Machwerk bekam von uns den Titel " Aussage: Ein Versuch".
Während manch andere Schüler sich eine Heidenarbeit machten und tagelang überlegten, was sie denn Künstlerisches von hoher Aussagekraft schaffen könnten und für ihr Werk trotzdem nur mit einer schlappen Drei benotet wurden, bekam unser "Kunstwerk" eine glatte Eins.
Heute brachten wir es sogar auf eine Eins plus, indem Matz in der mündlichen Interpretation und Analyse besagtem Kunstlehrer erklärte, dass wir mit unserer Arbeit eigentlich nur den heutigen Jugendwahn und das Philistertum anprangern wollten, worauf das Lehrerlein freudig aufsprang und vor dem gesamten Kurs erklärte, dass er genau diese Aussage in unserer Arbeit erkannt hätte, uns aber leider nicht höher benoten dürfe, als mit einer Eins plus.
Aber die Krönung kommt noch!! Die größte Glasvitrine, die in der Eingangshalle der Schule steht, wird morgen ausgeräumt, damit unser "Kunstwerk" "Aussage - Ein Versuch" auch den Platz bekommt, den es verdient!!!!!
Falls also noch jemand Fragen hat, oder wissen will, was Kunst ist und was sie eigentlich ausmacht, wendet euch vertrauensvoll an mich.
Rhona