Vorweg dies:
Auch wenn die Memoiren von Helmut Kohl ein Buch sind, denke ich, dass wir darüber hier, bei Politik diskutieren sollten. Denn es geht keineswegs um die schriftstellerischen Qualitäten des Autors, sondern um etwas ganz anderen: um Geschichtsfälschung, falls die Anschuldigungen stimmen sollten.
Ich habe die Memoiren nicht gelesen, aber wohl einige Stellungnahmen und Kritiken dazu.
Im Mittelpunkt dieser Kritiken steht hauptsächlich die Darstellung der Wiedervereinigung, bei der Kohl einfach die Rolle Frankreichs (Mitterand) und Englands (Thatcher), nicht richtig wiedergibt. Denn sie werden als Gegner der Wiedervereinigung geschildert, und George Bush Sen. als einziger Unterstützer dieses wichtigen Ereignisses.
Der renommierte Historiker Tilo Schabert sagt: "Das grenzt an bewusste Geschichtsfälschung".
Und weiter Tilo Schabert:
"Ich bin mir über die Motive von Helmut Kohl nicht klar. Und man kann nur spekulieren - ob es falsche Wahrnehmungen waren oder Wahrnehmungslücken und auch ein gewisses Unverständnis von Personen. Ich würde sagen, er hat die Person von Mitterand schlichtweg nicht verstanden."
Nochmals Tilo Schabert:
"Es ist sehr bedauerlich, dass er in diesem Buch mit keinem Wort die Gespräche erwähnt 1982 und 1985 vor allem, bei denen François Mitterand ihn ausdrücklich aufgefordert hat, auf die deutsche Wiedervereinigung hinzuarbeiten, denn sie käme noch innerhalb dieses Jahrhunderts. Kohl war derjenige, der meinte: 'Nein, die wird Generationen dauern."
Dieser letzte Satz von Helmut Kohl lässt einem überhaupt sprachlos. Hat er die geschichtlichen Gegebenheiten verkannt, und leugnet er jetzt mit seiner Darstellung die Klarheit mit der Francois Mitterand die Ereignisse voraussah?
Ausserdem sehr bedenklich: dieser zweite Teil der Memoiren sind auch eine Abrechnung mit seinen innerparteilichen Gegnern: Richard von Weizsäcker, Norbert Blühm, Heiner Geißler.
http://www.3sat.de/kulturzeit/lesezeit/85751/index.html
und im Spiegel-Online
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,382435,00.html
Auch wenn die Memoiren von Helmut Kohl ein Buch sind, denke ich, dass wir darüber hier, bei Politik diskutieren sollten. Denn es geht keineswegs um die schriftstellerischen Qualitäten des Autors, sondern um etwas ganz anderen: um Geschichtsfälschung, falls die Anschuldigungen stimmen sollten.
Ich habe die Memoiren nicht gelesen, aber wohl einige Stellungnahmen und Kritiken dazu.
Im Mittelpunkt dieser Kritiken steht hauptsächlich die Darstellung der Wiedervereinigung, bei der Kohl einfach die Rolle Frankreichs (Mitterand) und Englands (Thatcher), nicht richtig wiedergibt. Denn sie werden als Gegner der Wiedervereinigung geschildert, und George Bush Sen. als einziger Unterstützer dieses wichtigen Ereignisses.
Der renommierte Historiker Tilo Schabert sagt: "Das grenzt an bewusste Geschichtsfälschung".
Und weiter Tilo Schabert:
"Ich bin mir über die Motive von Helmut Kohl nicht klar. Und man kann nur spekulieren - ob es falsche Wahrnehmungen waren oder Wahrnehmungslücken und auch ein gewisses Unverständnis von Personen. Ich würde sagen, er hat die Person von Mitterand schlichtweg nicht verstanden."
Nochmals Tilo Schabert:
"Es ist sehr bedauerlich, dass er in diesem Buch mit keinem Wort die Gespräche erwähnt 1982 und 1985 vor allem, bei denen François Mitterand ihn ausdrücklich aufgefordert hat, auf die deutsche Wiedervereinigung hinzuarbeiten, denn sie käme noch innerhalb dieses Jahrhunderts. Kohl war derjenige, der meinte: 'Nein, die wird Generationen dauern."
Dieser letzte Satz von Helmut Kohl lässt einem überhaupt sprachlos. Hat er die geschichtlichen Gegebenheiten verkannt, und leugnet er jetzt mit seiner Darstellung die Klarheit mit der Francois Mitterand die Ereignisse voraussah?
Ausserdem sehr bedenklich: dieser zweite Teil der Memoiren sind auch eine Abrechnung mit seinen innerparteilichen Gegnern: Richard von Weizsäcker, Norbert Blühm, Heiner Geißler.
http://www.3sat.de/kulturzeit/lesezeit/85751/index.html
und im Spiegel-Online
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,382435,00.html