Aber nein, das sehe ich ganz anders. Wie gesagt - ich bin nicht so ganz sicher, wieweit diese Aussage wirklich stimmt - hab' schon so viel Angst im Leben gehabt daß der Gedanke, darin könnte auch immer ein Körnchen Wunschdenken enthalten gewesen sein, schon gruselig ist 
Aber: ich denke, WENN es so ist, daß unsere größten Ängste auch unsere heimlichsten Wünsche beinhalten, dann wäre das Anlaß, sich den eigenen Ängsten zu stellen. Konkret: wenn man höllisch Angst vor etwas hat, darf man nicht ausweichen sondern muß sich dieser Angst stellen. Auf diese Weise verhindert man daß die Angst ins Maßlose ausufert, hat gleichzeitig aber auch die Chance, den eigenen verborgenen Sehnsüchten auf die Schliche zu kommen.
Das ist doch alles andere als "hilflos daneben stehen", finde ich.
In Bezug auf "krankhafte Eifersucht" heißt das, daß es wenig nützt, dieser Eifersucht ständig nachzugeben und auf den Partner, den man doch liebt, Druck auszuüben. Angst - so scheint mir - hat immer etwas mit Verlust zu tun, mit loslassen müssen. OneEye - vielleicht kennst Du das ja - der gelegentliche aufrührerische Gedanke: "Wenn sie mich so wenig braucht und sehen will, dann kann sie eigentlich gleich ganz weg bleiben!" ? und dann die große Angst, Deine Freundin könnte genau das tun: irgendwann ganz wegbleiben? Und nehmen wir dann mal den schlimmsten Fall an: sie sagt plötzlich "Ich trenne mich von Dir!"
Was passiert? Klar, Verzweiflung. Aber die Angst wäre weg, nicht wahr? Was wäre menschlicher, als in den Momenten, wo die Eifersucht - diese Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren - am größten ist, sich ein klein wenig zu wünschen, er möge doch endlich eintreten, dieser Unglücksfall: damit die Angst ein Ende hat?
LG, wirrlicht