J
janwal
Guest
Olivgrün
sind die Kacheln, weiße Fugen ordnen die Wand tabellarisch. Von oben bis unten oliv, auch die Schiebetüren. Links tickt unerbittlich eine riesige Wanduhr, rechts blubbert das - niedliche Bläschen erzeugende - Atemluftgerät. Rund um mich Maschinen, mit und ohne Tastatur. Aufstehen kann ich nicht, verkabelt, verdrahtet mit einem Teil eben jener Computer. Einer schreibt, keine Worte, Kurven - EKG. Da hinten, zwei, drei Räume weiter, ist da nicht die Chirurgie, mit der Knochensäge an der Wand ? Unter der Maske höre ich meine Atemzüge, gedämpft zischend verzerrt, nicht mehr nach Luft ringend, pfeifend.
"Ich kann nicht mehr"
keuchte ich in den Stuhl fallend. Schweißnass und nach Luft pfeifend fanden mich die Sanitäter.
"Sauerstoff!",
Maske aufgesetzt, erste Linderung. Warme bestimmte Stimme, das war mein erster Eindruck von der Notärztin.
"Nitro",
zu dem im engen Wagen hinter mir. Die junge hübsche Frau sprühte mir Nitroglycerin unter die Zunge.
"Ich piekse Sie jetzt, wir brauchen einen Zugang",
große blaue Augen, wenig Schmerz. Überall wurden Drähte angeschlossen.
"Wir haben nur einen 6er."
"Mit allem".
"Nimm Strasse 10, die wackelt nicht so!".
Blaue Blitze zuckten hinter den Milchglasscheiben, nur einmal tönte die Sirene, es ist schon spät.
Angenehm, beruhigend, sie hielt mir die Hand, ertastete den Puls, scherzte mit dem Sani, trocknete mir die Stirn, fand auch beruhigende Worte für mich.
Dann wurde ich in diesen Olivenalbtraum gefahren.
"Der Doktor kommt gleich wieder",
rief eine Schwester, nachdem die Ärztin kurz da war, mit dem Notfallteam sprach. Beim nächsten Durchgehen:
"Ist Ihnen nicht kalt? So ohne Hemd ?".
Doch, ist es, eine Decke wird aufgelegt. Weiter warten. Eine dunkelhaarige südländisch aussehende Frau linst im Auf- und Abgehen jedes Mal durch den Türspalt, schaut schnell weg, wenn sich unsere Blicke kreuzen.
"Ich bin Dr. G... "
begrüßt mich die kleine langhaarige Person. Sie fragt mich aus, Vorgeschichte, aktuelle Befindlichkeit, kratzt sich dabei am nackten Bauch, den sie, meinen Blicken folgend, wieder verdeckt.
"Wir müssen Sie zwei Tage zu Beobachtung hier behalten"
Im nächsten Satz dann
".... eventuell ein Herzinfarkt".
Hässliches Wort, das kann doch nicht sein. Ich weiß sicher, es ist "nur" Asthma. Mit 49 doch noch nicht. Aber ein paar Kollegen waren in diesem Alter, beim "ersten Mal", andere hatten schon einen Schlaganfall.
sind die Kacheln, weiße Fugen ordnen die Wand tabellarisch. Von oben bis unten oliv, auch die Schiebetüren. Links tickt unerbittlich eine riesige Wanduhr, rechts blubbert das - niedliche Bläschen erzeugende - Atemluftgerät. Rund um mich Maschinen, mit und ohne Tastatur. Aufstehen kann ich nicht, verkabelt, verdrahtet mit einem Teil eben jener Computer. Einer schreibt, keine Worte, Kurven - EKG. Da hinten, zwei, drei Räume weiter, ist da nicht die Chirurgie, mit der Knochensäge an der Wand ? Unter der Maske höre ich meine Atemzüge, gedämpft zischend verzerrt, nicht mehr nach Luft ringend, pfeifend.
"Ich kann nicht mehr"
keuchte ich in den Stuhl fallend. Schweißnass und nach Luft pfeifend fanden mich die Sanitäter.
"Sauerstoff!",
Maske aufgesetzt, erste Linderung. Warme bestimmte Stimme, das war mein erster Eindruck von der Notärztin.
"Nitro",
zu dem im engen Wagen hinter mir. Die junge hübsche Frau sprühte mir Nitroglycerin unter die Zunge.
"Ich piekse Sie jetzt, wir brauchen einen Zugang",
große blaue Augen, wenig Schmerz. Überall wurden Drähte angeschlossen.
"Wir haben nur einen 6er."
"Mit allem".
"Nimm Strasse 10, die wackelt nicht so!".
Blaue Blitze zuckten hinter den Milchglasscheiben, nur einmal tönte die Sirene, es ist schon spät.
Angenehm, beruhigend, sie hielt mir die Hand, ertastete den Puls, scherzte mit dem Sani, trocknete mir die Stirn, fand auch beruhigende Worte für mich.
Dann wurde ich in diesen Olivenalbtraum gefahren.
"Der Doktor kommt gleich wieder",
rief eine Schwester, nachdem die Ärztin kurz da war, mit dem Notfallteam sprach. Beim nächsten Durchgehen:
"Ist Ihnen nicht kalt? So ohne Hemd ?".
Doch, ist es, eine Decke wird aufgelegt. Weiter warten. Eine dunkelhaarige südländisch aussehende Frau linst im Auf- und Abgehen jedes Mal durch den Türspalt, schaut schnell weg, wenn sich unsere Blicke kreuzen.
"Ich bin Dr. G... "
begrüßt mich die kleine langhaarige Person. Sie fragt mich aus, Vorgeschichte, aktuelle Befindlichkeit, kratzt sich dabei am nackten Bauch, den sie, meinen Blicken folgend, wieder verdeckt.
"Wir müssen Sie zwei Tage zu Beobachtung hier behalten"
Im nächsten Satz dann
".... eventuell ein Herzinfarkt".
Hässliches Wort, das kann doch nicht sein. Ich weiß sicher, es ist "nur" Asthma. Mit 49 doch noch nicht. Aber ein paar Kollegen waren in diesem Alter, beim "ersten Mal", andere hatten schon einen Schlaganfall.