Ich verdränge gar nichts. Ich weiß nur zu genau, dass die Entnazifizierung in der BRD ein einziger Fehlschlag war, weshalb ich mir auch sicher war, dass die Ent-SEDeisierung nach 1990 misslingen musste, die Gründe dafür habe ich an anderer Stelle genannt.
Das aber ist ein selbstverliehener Mythos der DDR, sie sei antifaschistisch. Sebst hohe SS-Offziere wurden beim Aufbau der NVA übernommen, und im Übrigen kopierte man fröhlich das "3.Reich" mit Staatsjugend und deren Uniformierung, Tagesparolen, Massenaufmärschen, Personenkult. - Aber wichtiger, Hartmut, ist, ich habe die Stelle gefunden: Am 1. Januar 1919 gründeten die Spartakisten die KPD. Rosa L. verfasste das Programm und erklärte beim Abschluss: "Es gilt eine Welt zu erobern und gegen eine Welt anzukämpfen. In diesem letzten Klassenkampf der Weltgeschichte um die höchsten Ziele der Menschheit gilt dem Feind das Wort: Daumen aufs Auge und Knie auf die Brust!"
Klingt ausgesprochen friedlich, nicht wahr? - Und 4 Tage später brach der blutige Spartakusaufstand los, der ebenso blutig von den Truppen der provisorischen SPD-Regierung niedergeschlagen wurde.
Alles ein Ausweis für die Absicht der Kommunisten, ihre Ziele nur auf friedlichem Wege zu erreichen.
Noch ein Nachtrag: Ich bitte darum , ich versuche es auch nicht zu machen, die Kommunisten von heute -so es sie noch gibt -. pauschal den Kommunisten der Ära der SU gleichzusetzen. Viele in der PDS, Bisky z.B., anerkennen glaubwürdig die Grundwerte der Demokratie; nicht dagegen die Genossin Sarah Wagenknecht, sie sieht sich schon als Nachfolgerin von Rosa und deshalb, wie Bisky vermerkt, "hinkt sie auch bald".
Gruß Ziesemann
PS. Erfreut bin ich immer, wenn sich Teilnehmer, die sich expressis verbis aus diesem Thread bereits abgemeldet hatten, rückkehren. Kein Wunder bei diesen Diskussionsbeiträgen, soweit sie dem Thema dienten.
