AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele
Hallo,
wer sagt denn, dass man Leid immer im Vorfeld wegradieren muss. Das ist doch eine Idiotie, es ist nicht zu schaffen und wer das versucht ist dem ewigen Leid ausgeliefert.
Dieses Prinzip, alle leben vollgefressen und von allen Wünschen erfüllt wie im Schlaraffenland hat sich doch gerade in Deutschland gezeigt, klappt nicht.
Alle sind reich an Geld und Sachwerten aber psychisch krank und unglücklich.
Da erscheinen mir buddhistische Ansätze von freiwilliger Entbehrung, Verzicht und Zurückhaltung, ja, auch bewusst sich einem gewissen Schmerz auszuliefern für wesentlich nachhaltiger im Lebensgefühl.
Für welches Kind war schon die Schulzeit mit Lernen, Leistungsdruck und Disziplin eine Freude? Wohl für die Wenigsten. Aber die 'Grausamkeit' die man dort mitbekommen hat ist prägend für das Leben und sehr Gewinnbringend wenn man das Leid kreativ als produktive Kraft zu Nutzen versteht.
Wer sich Jammernd über die Welt zurückzieht wird immer Probleme mit sich und der Umwelt haben ohne Gewinn. Besser ist es sich dem Weltschmerz zu stellen und ihm etwas abgewinnen. Alles unterliegt dem Prozess Werden und Vergehen das kann niemand Ändern und auch ein Junge in der Pubertät sollte das Aushalten von 'gewissem Schmerz' erlernen können z.B. eine Woche keine Bildschirmmedien.
Mein Sohn ist 22 und hat die Pubertät absolviert.
Es gibt diesen Leistungsdruck, Hänseleien und Ungerechtigkeiten an staatlichen Schulen aber es gibt auch verschiedene Alternativen und wer sich für die stark macht leistet automatisch einen wichtigen Beitrag in der Gesellschaft, nämlich das Stärken von Minderheiten und Randgruppen.
Dazu gehören vor allem die Waldorf- oder Montessorischulen, habe eine Zeit lang an einer Waldorfschule gearbeitet. Es bedeutet echte psychische Auseinandersetzung mit sich selbst, auch für die Kinder und Jugendlichen.
Wem also der staatliche Druck zu groß ist und nicht in die Krankheit flüchten möchte um Betreuung, Zuwendung und Hilfe zu bekommen hat durchaus Alternativen. Aber wie gesagt, dann bekommt man es mit sich selbst zu tun in voller Tiefe und die oberflächliche Zerstreuung ist nicht mehr im Vordergrund. Es ist unbefriedigend sich anklagend hinterm Leistungsdruck zu verstecken, immer erschöpft sein und sich nur noch berieseln zu lassen, besser ist ein Loslassen, vom Geld, vom materiellen Ballast, vom Druck, vom Stress, von Angst machenden Gedanken und vor allem von der Passivität es sich von Anderen richten zu lassen.
Das ist sicherlich seit Anbeginn der Menschheit immer richtig und notwendig aber Ändern kann man nur bei sich in der eigenen Welt, also muss man aufstehen und in sich hinein schreien, dass da was grundlegendes ganz gewaltig nicht stimmt, nur so ist eine Chance etwas zu verbessern.
Der Schrei in die Welt verhallt ungehört, es gibt höchsten ein Echo mit den eigenen Worten. Anders ist es mit einem Hilfeschrei aber der sollte in der Realität ganz gezielt an Menschen gerichtet werden die auch wirklich Helfen können, auch da gibt es viele Möglichkeiten und neben der Schulmedizin durchaus Alternativen wenn man das möchte.
Ich weiß, oft ist das Problem nicht mangelndes Angebot sondern die unüberschaubare Vielfalt, auch ein großes Dilemma...
gruß fluuu